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Oчень хорошо!

Konzertmeister Peter Bechler verabschiedete sich nach fast 20 Jahren an der Erzgebirgs Philharmonie Aue mit Werken aus seiner russischen Heimat.


„Konzertmeister streicht zum letzten Mal über seine Geige“, - wie dies ein Lokalblatt dieser Tage titelte, kann nach dem gestrigen Konzert nur eine ausgemachte Zeitungsente sein. Wer Peter Becher am Montag erlebt hat – ob allein virtuos spielend, gemeinsam mit dem Bratscher Alexandre Lipkind oder dem Orchester unter der Leitung von GMD Naoshi Takahashi – der wurde vom Gegenteil überzeugt: Bechler
Peter Bechler hat noch Kraft und musikalische Leidenschaft für viele Jahre. Bei seinen Abschiedsworten teilte er dem Publikum auch mit, dass er gerne als Gast zu Verfügung steht bzw. kammermusikalisch weiterhin tätig sein wird.
Intendant Dr. Ingolf Huhn bedankte sich bei seinem 1. Konzertmeister für 20 Jahre künstlerisches Wirken und der Mitgestaltung der heute erreichten Orchesterkultur.
Diese konnte man dann auch im nahezu durchweg russischen Konzert begutachten. Den aus technischen Gründen verspäteten Beginn des Abends versuchte man dann offensichtlich durch das Tempo in der Glinka-Ouvertüre zu „Ruslan und Ljudmilla“ zu kompensieren. Großartig musiziert die „Steppenskizze aus Mittelasien“ von Alexander Borodin. Ebenso die Vokalisen für Orchester und Violine von Rachmaninoff, in denen Bechler als Solist die von ihm studierte sowjetische Geigenschule zum Klingen bringen konnten - Oчень хорошо! Sehr gut! Bechler - Huhn
Der erste Höhepunkt lag aber vor der Pause mit Mozarts Sinfonia concertante für Geige und Bratsche. Hier vereinte sich der in Alma-Ata ausgebildete Bechler mit dem noch jüngeren Lipkind, der sein Studium in Moskau absolvierte und bereits 1990 den russischen Bratschenwettbewerb gewann zu einem meisterlich gespielten Doppelkonzert mit russischer Klangfülle zumindest an der Bratsche, das einfühlsam von den Erzgebirgs Philharmonikern und GMD Takahashi begleitet wurde.
Und selbstverständlich durfte bei so einem Abschiedskonzert Tschaikowski nicht fehlen. Das Orchester wuchs bei der „Schwanensee-Suite“ stellenweise über sich hinaus. Hier sind insbesondere die Bläsergruppe und die Harfe zu erwähnen, ohne die Leistungen der übrigen Instrumente zu schmälern. Es war ein würdiger weil künstlerisch gelungener Abschied für unseren Konzertmeister, der nach diesem bejubelten Abend mit stehendem Applaus nun erst recht nicht zum letzten Mal über seine Geige gestrichen haben dürfte... - Большое спасибо и удачи в будущем.

red./Fotos: AW