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Bewegendes Gedenken in Buchholz
 
In Anwesenheit von Landrat Frank Vogel, Bürgermeister Thomas Proksch den OB-Kandidaten Simon und Dahms gedachten über 200 Bürgerinnen und Bürger dem Bombenangriff in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945, bei dem  große Teile der Buchholzer Innenstadt in Schutt und Asche gelegt wurden.
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Sowohl Landrat Vogel als auch Bürgermeister Proksch sowie Vikarin Katrin Seifert betonten die Verhinderung von Kriegen auch durch tätig Solidarität, durch Verantwortung des Einzelnen im demokratischen Gesamtgefüge, durch Pflicht zu Toleranz - gegen Neid, Mißgunst und Abwertung Andersdenkender. Bezüge zur unmittelbaren Gegenwart, zu Kriegen quasi vor unserer Haustür, aber auch zu demokratiefeindlichen Bewegungen in unserer Heimat boten sich dabei an. Viel wurde über die schrecklichen Erscheinungen, die Ausmaße von Kriegen und den subjektiven Anteil daran gesprochen. Zu wenig ist man dabei auf die Ursachen von Kriegen, ihren sozialen, politischen und ideologischen Komponenten in Vergangenheit und Gegenwart eingegangen.
Die Erkenntnis, dass der von Deutschland verursachte Wahnsinn, auf einen Teil der Verursacher, und damit auch auf Buchholz, zurück geschlagen hat, wurde ebenfalls erwähnt, obwohl der Landrat in seiner Rede von einer neuerlichen Suche nach der Kriegsschuld abriet, während der Bürgermeister mit dem Bibelzitat “Wer zum Schwerte greift, wird durch das Schert umkommen!”, auch an friedliche DDR-Bürgerbewegung erinnerte, die bereits damals “Schwerter zu Pflugscharen!” umfunkionieren wollte. 
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Beeindruckende Bilder zeigte Ralf Langer vom zerstörten Buchholz und ließ Zeitzeugen zu Wort kommen. Schließlich wurden 731 Wohnungen, 28 Wohngebäude, 19 Gewerbe- und Industriegebäude beschädigt. Darunter die Katharinenkirche, die Post, das Verlagsgebäude der Obererzgebirgischen Zeitung und viele andere Häuser brannten komplett aus. Zehn Tote waren zu beklagen, zahlreiche Bürger wurden obdachlos. Darüber hinaus gab es Bombenschäden in Annaberg, Cunersdorf, Frohnau, Geyersdorf und Kleinrückerswalde. Der schreckliche 2. Weltkrieg, der am 1. September 1939 vom deutschen Boden seinen Anfang nahm, war ins eigene Land, in die eigene Stadt zurückgekehrt. Einer der Buchholzer Nachtwächter, Rainer Eckel, führte nahezu 100 Interessierte an die einstigen Buchholzer Trümmerstätten und erklärte dort sachkundig, wie auch noch einmal später in der Kirche, die technisch und organisatorischen Geschehnisse in jener Bombennacht, teilweise auch aus britischer Sicht.
 
Die Glocken der Katharinenkirche (wieder aufgebaut 1981) läuteten und die Chor- und Orgelmusik erklang an diesem bewegenden Abend nicht nur zum Gedenken, sondern auch zur Mahnung für ein weithin hörbares “Nie wieder Krieg!”. 

red.