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THEATER ABC

 

 


 

 
Der Graphiker Robert Schmiedel im Annaberger Theater - oder Theatralik hat viele Gestalten!

Es ist immer wieder wie eine Heimkehr, stellt ein Künstler seine Werke in seiner Heimatstadt aus, künden sie doch hier vom Stand seiner Auseinandersetzungen mit Welt und Werken sowie von der Ausarbeitung seiner Formgebung.
Robert Schmiedel (* 6.3.1972 in Annaberg-Buchholz) gehört zur jüngeren Generation anerkannter Absolventen der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig, wo er auch Meisterschüler war. Seine Konzentration auf Federzeichnungen und vor allem die Umsetzung in die Technik der Radierung haben in zu einer besonderen Feinheit von Linienführung, differenzierten Schattierungen und der Ausarbeitung von Kontrasten von Vorder- und Hintergrund, Figurenzeichnungen, Bewegungen und Charakter von Figuren gebracht, die heute schon ihresgleichen suchen. 2014 wurde eine seiner Arbeiten in die jährliche Graphikmappe des Museums der bildenden Künste Leipzig aufgenommen. In vielen beachteten Ausstellungen, zuletzt 2014 im Panorama-Museum Bad Frankenhausen war er mit 130 seiner Werke zu sehen.

Seine Graphikmappen umfassen Themenkomplexe, die sich Landschaften, u.a. der Schweiz, mit historischen und solchen von dramatischen Werken mit historischen Inhalten auseinander setzen. Kein Wunder also, dass die Dramatik von William Shakespeare es ihm angetan hat. Im Annaberger Eduard von Winterstein-Theater wurde am 3. März 2014 seine Ausstellung „Zwischenspiel“ mit 15 Blättern eröffnet, die u.a. zu „Heinrich V.“ reflektieren. Auch wenn sich die Inhalte erst recht nach genauerer Kenntnis dieser Werke voll entschlüsseln lassen, bergen sie doch genug eigene Dynamik, Detailreichtum und Theatralik für die Betrachter. Nicht zu übersehen ist in den Haltungen, Portraits und Ausstattungen die große Prise Ironie, ja Sarkasmus, die ja auch Shakespeare selbst charakterisiert.
Auch wenn Schmiedel vordergründig keine Aktualita präsentiert, sind die dargestellten Macht-Typen, alberne Generalität, marschierende Massen wie Zinnsoldaten, Anspielung auch für uns! Dass Shakespeare als Thema einer Ausstellung in einem Theater gut platziert wurde, kommt einer Tautologie gleich. Robert Schmiedel probiert sich seit längerem auch als Textdichter für bekannte Kabarettbühnen aus. Er ist also im Dramatischen und in der Satire zu Hause.
Der Laudator des Abends, Holzbildhauermeister Dietmar Lang, hob neben Werkwürdigung die frühkindliche Inspiration Robert Schmiedels hier am Theater hervor, wo sein Großvater als Musiker ihn oft mitnahm. Die Ausstellung ist bis Ende der Spielzeit im Mai 2015 im Foyer des von vielen Besuchern des Theaters zu genießen. Für Sammler dieser seltener gewordenen Kunstgattung Graphik, dürften diese „Kunststücke“ des Annabergers Robert Schmiedel genug Anregung auch für deren Erwerb sein.

E.F.