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THEATER ABC

 



 


Schon wieder eine Jubiläums-Spielzeit

Im kommenden Jahr wird das Annaberger Theater 125 Jahre alt. Dieses Jubiläum wird zum Anlass genommen, um es schon in diesem Jahr mit der 125. Spielzeit einzuläuten. Nicht unbedingt mit epochalen Überraschungen garniert, oder gar mit einer spektakulären Jubiläums-Uraufführung bestückt, sondern mit einem gediegenen Angebot kommt die neue Saison auf uns zu, in der dann doch eine Uraufführung und zwei Erstaufführungen enthalten sein werden.Theater 125 -3 (Andere)

Mit dem traditionellen Theaterfest am 16. September wird ab 14 Uhr auf die neue Spielzeit eingestimmt, bevor am 8. Oktober dann die erste Schauspiel-Premiere mit der englischen Komödie „Und alles auf Krankenschein“ über die Bühne geht. Gefolgt von der immergrünen Kálman-Operette „Gräfin Mariza“ am 29. Oktober als erste Musiktheater-Premiere in der neuen Saison, die letztmalig erst vor sieben Jahren gegeben wurde. Vorher hat aber noch am  15. Oktober eine Uraufführung im Rahmen des Theaterjugendclubs ihre Premiere: “Hap Slap” (Ist doch nur Spaß) heißt das Jugendstück, das Nenad Zanic, der Schauspieler unseres Hauses, geschrieben und inszeniert hat.
Am 12. November folgt dann das Weihnachtsmärchen „Der Lebkuchenmann” vom Engländer David Wood, da offensichtlich das Repertoire an deutschsprachigen Autoren und entsprechenden Märchenstücken erschöpft zu sein scheint. Eine freudige Weihnachtsüberraschung dürfte dann auch der Ballettabend „Tango Piazzolla“ am 3. Dezember werden, den uns die Landesbühnen Sachsen bescheren. Manche aus dem Publikum werden sich dabei möglicherweise noch daran erinnern, dass vor ein paar Jahrzehnten so ein Abend mit einem eigenen Ballettensemble an diesem Hause durchaus möglich war.

Musik-theatralische Höhepunkte in der kommenden Spielzeit dürfte dann der Premierenabend am 21. Januar 2018 bereit halten: Mit „Bajazzo“ und „Gianni Schicchi“ stehen zwei anspruchsvolle Klassiker der italienischen Oper auf dem Programm, in denen unserer Musiktheater-Ensemble stimmlich und darstellerisch gefordert wird. Richtigerweise hat sich die Leitung des Hauses dazu entschieden, das nach wie vor aktuelle Musical „Cabaret“ neu aufzulegen und am 11. Februar zur - hoffentlich auch von Jugendlichen – viel beachteten Premiere zu führen.
Am 18. März schließt sich dann Franz Schuberts Weltschlager „Das Dreimäderlhaus“ an, der bei uns allerdings nicht im Urbild, sondern als amerikanisierte Operette mit dem Titel „Blossom Time“ als deutsche Erstaufführung daher kommt und als „Operettenausgrabung“ vom Theater angepriesen wird. Ob dieser Operettenverschnitt des Originals tatsächlich zu einer „Blütenzeit“ auf dem neuen Spielplan führen wird, kann nur gehofft werden.

Und endlich dann auch mal wieder ein Werk aus dem deutschen klassischen Repertoire: In der Sprache eines Heinrich von Kleist können sich unsere Schauspielerinnen und Schauspieler (auch zahlenmäßig große Aufgabe) baden, wenn sie uns jenes ritterliche Märchenspiel - mit durchaus aktuellen Bezügen - „Das Käthchen von Heilbronn“, jene „Feuerprobe der Liebe“, auf die Annaberger Bühne bringen.
Theater 125 (Andere)

Auch das Musiktheater-Ensemble wartet mit etwas Deutsch-romantischem auf: Flotows komische Oper „Martha“ hat am 29. April Premiere. Wenn auch manche nur die Romanze von der verschwundenen Martha im Ohr haben dürften, der Mecklenburgische Ritter Friedrich von Flotow hatte musikalisch noch viel mehr auf dem Kasten...
Danach ist erst mal Schluss mit Premieren auf der Großen Bühne.

Auf der Studiobühne sind wieder vier Werke zu erwarten, die durchaus auf ein breites Publikumsinteresse stoßen dürften: „Frau Müller muss weg“ (25. November 2017), eine mobile Kinderoper, die in Kindergärten und Grundschulen zur Aufführung kommt, hat am 5. Oktober 2017 Premiere, „Lachen und Lachen lassen“ als ein Eberhard-Cohrs-Collagen-Abend dann am 12. Januar 2018. Als weitere deutsche Erstaufführung wird auch wieder ein Klassenzimmerstück unter dem Titel „Enter!“ geprobt, in dem fiktives mit realem Leben konfrontiert wird.
Außer der erfolgreichen Oper „
Butterfly“ sind zahlreiche Inszenierungen aus der vorhergehenden Spielzeit als Wiederaufnahmen übernommen worden.

Auch die zehn Konzerte der Erzgebirgischen Philharmonie Aue halten wieder anspruchsvolle Werke bereit. Gleich das erste am 18. September 2017 im Theater (vorher am 9.9. in Aue) wartet mit der abendfüllenden musikalischen Dichtung „Mein Vaterland“ (2. Satz „Die Moldau“) von unserem böhmischen Nachbarn Smetana auf. In den weiteren Konzerten werden neben den klassischen Repertoire auch immer mal wieder unbekanntere Überraschungen von bekannten Komponisten erklingen, wie etwa der „Kaisermarsch“ von Richard Wagner in einem Reformationskonzert am 27. November 2017. Gastsolisten und Gastdirigenten bereichern die Farben des sinfonischen Repertoires, das sich hören lassen kann. Neben der Begleitung von Vorstellungen im Theater gastiert das Orchester auch noch an zahlreichen Orten in der näheren und weiteren Umgebung. Anlässlich des Theaterjubiläums wäre es allerdings durchaus wünschenswert gewesen, wenn das Orchester mit einer Uraufführung seine Gratulation abgestattet hätte.Theater 125 - 2 (Andere)

Zur
Geburtstagsfeier lädt das Haus dann am 5. Mai 2018 mit einem Galaprogramm und etlichen Überraschungen ein. Der Termin ist sinnvoll, da am 2. April – dem eigentlichen Eröffnungstag des Theaters im Jahre 1893 - im Erzgebirge meist noch Schnee liegt, so dass geplante Außen-Aktivitäten möglicherweise ins Wasser fallen würden. Schnee liegt auch meist schon im November, wenn am 3. und 4. diesen Jahres der 25. Theaterball in Oberwiesenthal stattfindet, aber da er auch diesmal wieder im beheizten Ahorn-Hotel u.a. mit dem möglicherweise heißblütigen Tenor über das Podium und Parkett geht, hofft der Förderverein als Veranstalter dieses Jubiläums-Balls schon jetzt auf zahlreiche Besucheranmeldungen.

Wie sich das Theater im Freien, also auf einer der schönsten Felsenbühnen Europas in der kommenden Spielzeit präsentieren wird, ist noch nicht bekannt gegeben worden. Für die Greifensteine steht nun erst mal noch die Premiere der Oper „Carmen“ am 29. Juli 2017 auf dem Programm.
Statt des mehrfach gespielten „Jedermann“, tritt in diesem Sommer „Martin Luther als Bergmannsohn“ auf den geschichtsträchtigen Annen-Kirchentreppen auf. Die Vorstellungen finden jeweils um 20 Uhr am 5./6./17./27. und 30. August statt. Auch der Namensgeber des Theaters, Eduard von Winterstein (seit 1981), wird in der Lesereihe „Theater der Dichtung unterwegs“ mit Auszügen aus seinen Memoiren – neben anderen Dichtern aus der Zeit der Theatergründung – gewürdigt.

Zu den traditionellen Silvester- und Neujahrskonzerten wird diesmal als Solistin die frisch-engagierte Mezzo-Sopranistin Anna Bineta Diouf (aus Köln stammend, bisher freischaffende Konzertsängerin) ihre Auftritte haben. Nur im Schauspiel gibt es noch einen Ensemble-Neuzugang: Nick Körber (www.theapolis.de: Broadway-Tenor , Lyrischer Bariton , Broadway-Bariton), aus Gelsenkirchen gebürtig, kommt für Dennis Pfuhl ans Haus.
Ansonsten ist das Ensemble (einschließlich Chor) von wohltuender personeller Stabilität gekennzeichnet, was allerdings in den 125 Jahren des Annaberger Theaters nicht zu allen Zeiten ein durchgängiges Qualitätskriterium darstellte...

red.

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