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500 Jahre Annaberger Schulgeschichte

(24.3.2016) Eine überaus sehenswerte Sonder-Ausstellung im Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz ist mit vielen bisher kaum veröffentlichten Dokumenten und Exponaten am Gründonnerstag eröffnet worden.
Ausstellung 4 (Andere)

Reformatoren, Lehrer und Künstler – Annaberger und Buchholzer Schulgeschichte(n): Unter dieser Überschrift lädt eine sehenswerte Jahresausstellung bis zum 31. Oktober 2016 ins Erzgebirgsmuseum ein, zu der Museumsdirektor Wolfgang Blaschke und die Abteilungsleiterin für Kultur, Frau Dr. Gabriele Lorenz, zahlreiche einheimische und angereiste Besucher begrüßen konnte, - darunter mehrere Stadträte. Die neue, sehr übersichtlich und ästhetisch wertvoll gestaltete Ausstellung (Kurator Jörg Bräuer) spannt einen Bogen über fünf Jahrhunderte. Anhang zahlreicher Dokumente, Grafiken und Exponate wird deutlich:
In der Erzgebirgsstadt hatte und hat die Bildung schon immer einen hohen Stellenwert.
Ausstellung 3 (Andere)

Sehr bedeutsam war zum Beispiel am Ende des 15. Jahrhunderts, zwei Jahre nach der Stadtgründung, der Bau der weithin berühmten Annaberger Lateinschule. Aus ihr rekrutierte sich rund ein Drittel der Studenten von Wittenberg und Leipzig. Bedeutende Persönlichkeiten gingen aus der Bildungseinrichtung hervor, so z. B. die Reformatoren Friedrich Myconius und Erasmus Sarcerius sowie der „Architekt der Renaissance“, Hieronymus Lotter. Aber auch Matthias Oeder, der Sachsen erstmals komplett vermaß, lernte hier.
Spannend ist außerdem der Blick in das Leben und Werk weiterer Persönlichkeiten, wie Gottfried Arnold, dem Autor der bekannten „Kirchen- und Ketzergeschichte“ oder von Christian Felix Weiße, dem Autor der ersten deutschen Kinderbuchreihe „Der Kinderfreund“ sowie Christian August Clodius, einer der Lehrer von Johann Wolfgang Goethe, aber auch die weltläufige Familie Köselitz wird hier gebührend erwähnt. Sie alle - und noch viele mehr - sind mit Annaberg und seiner Bildungsgeschichte verbunden.
Ausstellung 1 (Andere)


Die Ausstellung geht ferner auf die Gründung der Buchholzer Lateinschule im Jahr 1511 sowie auf weitere wichtige Schulgründungen ein. Beispielhaft seien das Königlich-Sächsische Lehrerseminar (1858) der Bau der heutigen Buchholzer Oberschule J. H. Pestalozzi in den Jahren 1910 und 1911, die Annaberger Realschule sowie die Bürgerschule genannt. Nicht zuletzt werden politische Wandlungen im Schulwesen, wie das Sächsische Elementar- und Volksschulgesetz von 1835 und andere Schulordnungen den Besuchern vorgestellt.

Ergänzt wird die umfangreiche Schau durch vielfältige historische Schulutensilien wie Schülermützen, Schiefertafeln und Tintenfässer, Schulglocken, Glieder-maßstäbe oder Zirkel. Darüber hinaus nennt die Ausstellung in Wort und Bild eine geradezu vorbildhafte Praxis für die Gegenwart, die Tradition der Schulfeste, an denen Schüler vieles von dem zeigten, was sie gelernt hatten. Ausstellung 2 (Andere)

Insgesamt ist die Schau im Annaberger Erzgebirgsmuseum eine echte Fundgrube für Forscher und alle an der Historie interessierte Bürger. Nach den Worten ihres Leiters Wolfgang Blaschke - dem ein großes Dankeschön für die sehr gelungene Ausstellung gebührt - mache sie vor allem eines deutlich: „Bildung ist ein zentrales Kulturgut“.

Bis zum 31. Oktober 2016 kann die Ausstellung täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr im Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz, Große Kirchgasse 16 besichtigt werden. Tel. 03733 23497

red./m.f.

Fotos: Matthias Förster

 

 

 

 

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