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Respektloser Umgang der Bahn mit Annaberger Delegation

Anfang der Woche machte sich eine hochkarätige Delegation aus Annaberg-Buchholz mit der Eisenbahn auf den Weg nach Chemnitz, um den dortigen Verantwortlichen zahlreiche Unterschriften aus der Bevölkerung zum Erhalt der Bahnstrecke zu übergeben. Wie kulturvoll man dort empfangen wurde, schildert einer der Mitreisenden.
Bahn 1 (Andere)


„Bei unserer Erzgebirgsbahn geht es vorrangig um die Mobilität der Menschen mit einem praktischen, preiswerten und umweltfreundlichen Beförderungsmittel. Aber eben auch um den Erhalt eines schützenswerten Kulturgutes. Bei manchen Leuten, auch Politikern, wird ´Kultur´ als nützliches Schlagwort gelegentlich erwähnt, aber nicht mit der angemessenen Bedeutung geachtet. Dass die Probleme mit dem sicheren Erhalt der Erzgebirgsbahn von Entscheidungsträgern offensichtlich nicht mit dem nötigen Respekt behandelt werden, zeigte die Übergabe von 777 Stellungnahmen und 111 Unterschriften gegen die befürchtete Einstellung von der Bahnstrecke Chemnitz-Annaberg-Buchholz an die Entscheidungsträger der Bahn in Chemnitz. Bahn 2 (Andere)
Zwei Landtagsabgeordnete, zwei Bürgermeister
(Foto: Bürgermeister Procksch), Stadträte, unter ihnen ein Landrat a.D., sowie Vertreter des Personalrates der Erzgebirgsbahn, vorher mehrfach angemeldet, wurden zur Übergabe der Dokumente bei der VMS in Chemnitz in einem 1,90 m breiten Flur (nachgemessen) zwischen Pappkartons und alten Ordnern von einer untergeordneten Mitarbeiterin empfangen. Die meisten Mitstreiter mussten am Fahrstuhlschacht stehen bleiben und sahen gar nichts von dem Vorgang. Eine derartige Respektlosigkeit habe ich in solch einem Zusammenhang noch nicht erlebt, nicht einmal, wenn es sich um Gespräche mit politischen Gegnern handelte. Aber es scheint dem Zeitgeist zu entsprechen, dass man nicht mehr auf das Volk und die Bürger hören will. Weltkulturerbe ´Montanregion Erzgebirge´ ohne Bahnanschluss? Man möge einmal darüber nachdenken.“

Wenn sich die hier angetroffene und geschilderte Kulturlosigkeit der Bahn-Administration auch bei der Bewertung der Notwendigkeit dieses erzgebirgischen Kulturgutes durch die Verantwortlichen in Dresden derart fortsetzen sollte, dann sehen wir nur noch die „Rote Laterne“...

red.

Weitere Beiträge dazu siehe auch - hier! und hier


AKTUELLES

SMWK - Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst - 26.02.2016

Kunstministerin befürwortet Erhalt des Chemnitzer Eisenbahnviadukts

Stange: „Einzigartiges Bauwerk ist konkreter Ausdruck der Industriekultur“

Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange befürwortet den Erhalt und die Sanierung des 1901 eingeweihten, denkmalgeschützten Chemnitzer Eisenbahnviadukts. „Dieses einzigartige Bauwerk spiegelt wie wenige andere die Attribute der Stadt als ‚sächsisches Manchester‘ und ‚Stadt der Moderne‘ eindrucksvoll wider. Es ist durch seine stadtbildprägende Rolle ein Identitätsfaktor für die Bürgerinnen und Bürger und damit konkrete Industriekultur. Als solches sollte es dringend erhalten werden“, erklärt die Ministerin. Sie ergänzt: „Mehr als andere sächsische Städte steht Chemnitz mit seinem industriekulturellen Erbe für die sächsische Industriekultur. Der Freistaat Sachsen bekennt sich zu seinem industriekulturellen Erbe. Die Pflege und der Erhalt dieses Erbes erfordern Kreativität, Kommunikation und Engagement. Dies zeigen die Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Einsatz für den Erhalt des Viadukts eindrucksvoll.“ Ministerin Stange fordert die Deutsche Bahn AG auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen und im Dialog mit der Stadt Chemnitz eine Lösung für den Erhalt und die weitere Nutzung dieses hochrangigen technischen Denkmals zu finden. Die Sanierung der Brandenburger Brücke in Leipzig oder der Konstruktionen der Berliner U-Bahn, wie über der Schönhauser Allee, seien Beispiele für einen verantwortungsvollen Umgang mit vergleichbaren Bauleistungen aus der Vergangenheit. Dies könne und müsse auch in Chemnitz möglich sein. „Das industriekulturelle Erbe Sachsens ist die Quelle unserer heutigen Wirtschaftskraft. Ohne kluge, innovative Ingenieure gäbe es keine Mobilität. Das Chemnitzer Eisenbahnviadukt ist eng verbunden mit der Geschichte der Deutschen Bahn“, begründet Ministerin Stange.
Im Zuge der Modernisierung der Sachsen-Franken-Magistrale will die Deutsche Bahn AG in Chemnitz das über 100 Jahre alte, denkmalgeschützte Eisenbahnviadukt abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Seit Bekanntwerden der Abrisspläne engagieren sich die Chemnitzer Bürger, Stadtverwaltung und Politiker für seinen Erhalt. In diesen Wochen entscheidet sich die Zukunft des Chemnitzer Eisenbahnviadukts.

 

 

 

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