LESERPOST
ÜBER UNS
IMPRESSUM
WERBEN

Gegründet 1807

www.annaberger.info

Wiedergegründet 2011

    POLITIK   WIRTSCHAFT   KULTUR   LOKALES   HISTORISCHES   STADTFÜHRER    WEIHNACHTEN    GASTRO

 


 


Zauberhaftes Märchen-Theater

Das vielgeliebte „Dornröschen“ hatte am Sonntagnachmittag (13.11.) seine zauberhafte Premiere im Annaberger Theater. Mit reduziertem Hofstaat und einigen verwunderlichen dramaturgischen Änderungen agierten die fünf Mimen – in acht Rollen – mit großer Wirkung zwischen Hexenküche und Königsschloss.

Im vollbesetzten Hause jauchzten schon zu Beginn Kinderkehlen zur raumgreifenden Suchaktion von König und Minister. Leider hat der ansonsten so einfallsreiche Regisseur Andreas Ingenhaag das interaktive Moment im weiteren Verlauf der an Aktionen reichen Handlung ausgeplant. Groß und Klein amüsierten sich dennoch herzlich über die Handlungsabläufe des Grimmschen Märchens, das vom ehemaligen Oberspielleiter des Annaberger Theaters, Robert Strauß (2003 verstorben), dramaturgisch bearbeitet wurde. Dornroeschen_GP-005 (Andere)
Marvin Thiede lispelte sich als freundlicher König souverän durch seine weitreichenden Fehlentscheidungen. Der Prinz, sonst erst zum Happy End gefragt, taucht bereits am Anfang auf und wurde durch den quirligen Bewegungsreichtum des Sebastian Schlicht gleich in seinem Kampf mit einem imaginären Drachen geradezu zum Spielmacher. Er wechselt mit seinem Freund, dem Küchenjungen und auch Minister (Philipp Adam) die Kleidung, und beide probierten die neuen Möglichkeiten ihrer Verwandlung, wobei der Prinz schon am 15. Geburtstag Prinzessin Rosa kennenlernt und in die Handlung eingreifen kann.
Prinzessin Rosa (Isa Etienne Flaccus, auch als Königin) ist in dieser Stückbearbeitung ein selbstbewusstes Persönchen im Reifröckchen, das nicht passiv abwartet, sondern sich vom verkleideten Prinzen verwöhnen lässt. Dornroeschen_GP-118 (Andere)
Besonders reizend „choreografiert“ das Auswechseln von goldenen und silbernen Tellern auf der Festtafel, wobei fast alle mitwirbeln müssen.
Die dreizehn Feen wurden auf eine - und noch dazu auf die böse - reduziert (Gisa Kümmerling in zwei Parade-Rollen zu erleben). Das ganze Ver- und Entwünschen um den Fluch wurde erspart, zugunsten der Zaubertricks der bösen Fee samt Hexenküche, Feuer und Dampf. Dabei wird der Prinz von ihr noch in einen etwas überflüssigen Bären verzaubert. Was Schlicht und Adam dabei so abziehen, ist sehenswert und überzeugend, die Spielfreude spürbar bis zum erlösenden Dornröschenkuss.
Der Hauptakteur ist mal wieder die böse Frau: Gisa Kümmerling hat nicht nur einen überzeugenden Auftritt als 13. Fee, sie versteht es auch, die kränkende Ausladung vom Fest in sich steigernde Szene zu setzen.
Zunächst ist sie in der Spindel-Aktion noch die verkleidete Fee und wird immer mehr zur bösartigen Hexe, die das Drachenblut vom Schwerte schleckt.
In der Einheit von Stimme, Gestalt und Spiel gelingt ihr eine die Bühne füllende Figur. Im Kontrast zur wurzeligen Komik des von ihr ebenfalls gespielten Kochs, der ständig mit Riesenmütze dem Küchenjungen hinterher rennt, beherrscht sie die unterschiedlichen Szenen schauspielerisch souverän. Großes Theater (nicht nur) für kleine Leute, die ihre Verwandlungen vielleicht nicht immer durchschaut haben, sich aber köstlich amüsieren.
Dafür auch ein großes Kompliment an Bühnenbild, Kostüm und Maske (Peter Gross) und den KollegInnen, die diese Umzüge in Windeseile umzusetzen haben, wozu auch die reiche Requisite erwähnt sein soll.
Dornroeschen_HP2-081 (Andere)

Die Musik aus dem Off war einfühlsam gewählt (Peggy Einfeldt): Rauschen, zartes Klimpern, dezente Akkorde gaben dem Märchengeschehen Atmosphäre und deckten das Spiel nicht durch unbegründeten Lärm zu. Ebenso waren die Handlungsstränge für die Kinder verständlich verfolgbar (Dramaturgie: Silvia Giese), die Aktionen begründet und nicht überhetzt. Wieder einmal darf das „Weihnachtsmärchen“ in modernerer Fassung als ein Kulminationspunkt des Jahres gesehen werden. Den Darstellern sei Kraft und Spaß gewünscht für die vielen geplanten Vorstellungen vor dankbarem Publikum.
Möglicherweise kann dieses Märchenspiel schon ein eigener attraktiver Beitrag für das vorgesehene “1. Internationale Märchenfestival Annaberg-Buchholz” im August 2017 sein.

Eveline Figura

Nächste Vorstellungen:

So 13.11.201615.00 Uhr
Di 15.11.201610.00 Uhr
Mi 16.11.201615.00 Uhr
Do 17.11.201610.00 Uhr
Fr 18.11.201610.00 Uhr
Do 24.11.201610.00 Uhr
Fr 25.11.201610.00 Uhr
So 27.11.201615.00 Uhr
Di 29.11.201610.00 Uhr
Mi 30.11.201610.00 Uhr
Do 01.12.201610.00 Uhr
Mo 05.12.201610.00 Uhr
Di 06.12.201610.00 Uhr
Mi 07.12.201610.00 Uhr
Do 08.12.201610.00 Uhr
Fr 09.12.201610.00 Uhr
Mo 12.12.201610.00 Uhr
Di 13.12.201610.00 Uhr
Mi 14.12.201610.00 Uhr
Do 15.12.201610.00 Uhr
Fr 16.12.201610.00 Uhr
Mo 19.12.201610.00 Uhr
Di 20.12.201610.00 Uhr
Mi 21.12.201610.00 Uhr
Mo 26.12.201610.00 Uhr
Di 27.12.201610.00 Uhr
Di 27.12.201615.00 Uhr
Mi 28.12.201610.00 Uhr
Do 29.12.201610.00 Uhr
Mo 09.01.201710.00 Uhr
Do 19.01.201710.00 Uhr
Fr 20.01.201710.00 Uhr

Tel.: 03733-1407 131
info@winterstein-theater.de

 

 

 

 

THEATER ABC