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Alterswerke in musikalischer Frische

Mit einem ausdrucksstarken Spiel überzeugte im 2. Philharmonischen Konzert der erst 19jährige Dresdner Cellist Josef Viorel Dragus. Einfühlsam begleitete ihn dabei die Erzgebirgische Philharmonie Aue unter der Leitung von GMD Naoshi Takahashi.
Dragus (Andere)

Das Alterswerk vom englischen Komponisten Edward Elgar, jenes Konzert für Violoncello und Orchester, das 1919 in London erstmals erklang, verlangt vom Interpreten nicht nur großes technisches Können, sondern auch hohes Einfühlungsvermögen in dieses anspruchsvolle Werk. Beides erfüllte der Solist mit Bravour auf seinem aus dem Jahre 1800 stammendem Instrument. Demnächst wird Dragus sein musikalisches Hochschulstudium aufnehmen. Von dem jungen Mann dürfte künstlerisch noch viel zu erwarten sein, darin war sich das begeisterte Publikum an diesem Konzertabend einig.

Nach der Pause erklang ein weiteres Alters- oder Abschiedswerk: Die 6. Sinfonie h-moll von Peter Iljitsch Tschaikowski, auch „Pathétique“, („Anrührende“ oder „Mitleiderregende“) genannt. Mit großen Gesten spielte das Orchester dieses eindringliche Werk, diesen „Schwanengesang“ des russischen Meisters. Hier sind insbesondere die Bläsergruppen hervorzuheben, die sowohl die großen Melodiebögen elegant zelebrierten, aber auch z.B. beim gewaltig anschwellenden Marsch sauber intonierten. Man hätte sich allerdings gewünscht, dass nach den martialischen Klängen im dreifachen Forte, ein wirkliches adagio lamentoso im Piano folgen würde. Diesen einschneidenden musikalischen Kontrast hat Tschaikowski so komponiert, damit das leise Klagende dann auch wirklich die Zuhörer berühren mag. Wenn man mal über die kleinen Unebenheiten in den Violinen zu Beginn des 3. Satzes hinweg sieht, hat das Orchester aber an diesem Konzertabend Großartiges geleistet und die Alterswerke der Komponisten mit musikalischer Frische geboten, was mit viel Applaus bedacht wurde. Von einem Publikum, das per Umfrage-Zettel aufgefordert wurde, darüber abzustimmen, ob zukünftig die Konzerte in Annaberg, wie in Aue, um 19.30 Uhr beginnen sollen, statt wie bisher um 20 Uhr. Die Entscheidung für die früherer Variante dürfte womöglich die bevorzugte werden...

Eine sehr gute Idee lag am Konzert-Montag dem Programmheft bei:
Zum 5. Philharmonischen Konzert am 14. Januar in Aue (19.30 Uhr) und am 19. Januar 2017 in Annaberg-Buchholz (20 Uhr) sind Kinder – und Enkelkinder - bis 18 Jahre kostenfrei zu einem Konzertbesuch eingeladen. Dann werden solch populäre Melodien erklingen wie Ravels „Bolero“, Gershwins „Amerikaner in Paris“ oder ein Konzert für vier Pauken.

red.



 

 

 

 

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