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Juden in Annaberg

Endlich! Nach fast 22 Jahren ist das informative und bewegende Buch von Adolf Diamant über die Geschichte der vernichteten jüdischen Gemeinde in Annaberg in einer neuen und ergänzten Reprintausgabe wieder aufgelegt worden und in unseren Buchhandlungen erhältlich.

Nach der Kranzniederlegung am vergangenen Freitag übergab der Oberbürgermeister Rolf Schmidt die Reprints des Buches von Adolf Diamant „Juden in Annaberg im Erzgebirge“ an Schüler und Lehrer von Annaberger Schulen. Nach 22 Jahren liegt die seit vielen Jahren vergriffene und dringend benötigte Publikation nun endlich wieder vor. Die Übergabe sowie die Buchpräsentation durch den Verleger Jörg Richter vom Verlag Heimatland in Chemnitz stellte einen wichtigen Programmpunkt der Veranstaltung in der Mauersberg-Aula der Evangelischen Schulgemeinschaft dar.
OdF 2017 01 27 a (Andere)

Die Stadt Annaberg-Buchholz, die den Reprint auf Anregung von Frau Dr. Gabriele Lorenz (Kulturmanagerin von Annaberg-Buchholz) und den Annaberger Heimatforschern sowie mit der Unterstützung von Sponsoren finanzierte, leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur, indem sie das Schicksal ihrer
jüdischen Gemeinde im öffentlichen Bewusstsein wachhält.

Das Buch „Juden in Annaberg im Erzgebirge“ beschreibt detailreich mit zahlreichen Zahlen und Fakten die Geschichte einer untergegangenen, besser vernichteten jüdischen Gemeinde. Besonderes berücksichtigt wird darin die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945. In dieser Zeit blieb auch die Stadt Annaberg nicht von den Exzessen der NS-Schergen verschont. Beispiele dafür sind der Boykott jüdischer Geschäfte, die Stirn-Stempelung von Käufern in diesen Geschäften, die Entfernung von Juden aus Ämtern, die Zerstörung des jüdischen Friedhofs und mehrerer Geschäfte in der
Reichspogromnacht am 9. November 1939 sowie die Deportation zahlreicher Annaberger Juden in Konzentrationslager.

Aufschlussreich dabei auch das dokumentierte und teilweise beschriebene Wegsehen, Nichtwissenwollen oder die aktive Mitwirkung von Annaberger Kleinbürgern, Geschäftsleuten und aktiven Nazionalsozialisten. Von daher dürfte dieses Buch auch seine Wirkung auf gewisse aktuelle Entwicklungen in unserem Land und unserer Region nicht verfehlen, zumal sich einige Bilder gleichen... Deshalb ist es so wichtig, dass "Juden in Annaberg im Erzgebirge" zum Lehr- und Lernstoff in unseren Schulen erhoben wurde, auf dass möglichen neuerlichen Anfängen gewährt werden kann.

Lebten 1907 noch 147 Juden und 1933 noch über 50 Juden in der Stadt, so sank diese Zahl nach dem zweiten Weltkrieg auf sechs jüdische Bürger. Mindestens 14 Juden aus Annaberg kamen in der Hölle von Auschwitz ums Leben.
Auch was die Menschen jüdischen Glaubens und jüdisch-kultureller Gesinnung für unsere Stadt in der Bau- und Handelsgeschichte sowie in intellektueller und kultureller Hinsicht hinterließen, wird bei der Lektüre dieses Buches, mit einem erhellenden Vorwort von Dr. Jürgen Nitsche, überaus deutlich.

Das Buch “Juden in Annaberg im Erzgebirge” von Adolf Demant ist für 22,80 Euro erhältlich bei
Tourist-Information und in den Annaberger Buchhandlungen (ISBN: 3-910186-97-2)

red.