LESERPOST
ÜBER UNS
IMPRESSUM
WERBEN

Gegründet 1807

www.annaberger.info

Wiedergegründet 2011

    POLITIK   WIRTSCHAFT   KULTUR   LOKALES   HISTORISCHES   STADTFÜHRER    WEIHNACHTEN    GASTRO

 

THEATER ABC

 

 


 


Kanada fürchtet Cannabis-Mangel

In Kanada könnte es bald so weit sein: Cannabis wird legalisiert. Der Gesetzesentwurf steht in den Startlöchern, die Bürger sind schon seit langem in der Mehrheit für diesen Schritt.

Die meisten Kanadier sind vor allem über das Versagen ihrer Gesetze enttäuscht, denn der Konsum wurde trotz Illegalisierung und Kriminalisierung weder gestoppt noch gemindert. Mit einer kontrollierten Abgabe können sich Bürger in Zukunft bei geprüften Anbietern, etwa Barreys Farm und anderen Hanfsamen-Shops, legal Pflanzen und Samen kaufen.1736cannabisPL (Andere)

Der illegale Status Quo von Marihuana sollte vor allem Minderjährige vom Zugriff auf die Droge abhalten, jedoch steigt in Kanada derzeit der Anteil Jugendliche, die kiffen. Für die Politiker ist die Prohibition gescheitert, die Gesetzesreform soll nun eine kontrollierte Abgabe bezwecken.

Allerdings gibt es dabei eine große Hürde. Die Nachfrage nach Cannabis ist zwar extrem hoch, allerdings gibt es noch keine offiziellen und behördlichen Zulieferern. Die Politiker sind nicht erfreut - ein Mangel an Cannabis würde bedeuten, dass man den Bürgern, die für das Gesetz stimmen, nicht entgegen kommen kann.

Bisher dürfen rund 200.000 Nutzer Cannabis legal konsumieren - für medizinische Zwecke. Die mit dem Anbau, Vertrieb und Verkauf beauftragten Unternehmen können aber jetzt schon die Nachfrage nicht decken. Bei einer Legalisierung wird der Markt in Schwierigkeiten kommen. Der kanadische Staat sorgt sich indessen jedoch um eine ganz andere Sache, denn er verdient bisweilen nichts daran. Die Geschäfte mögen zwar prächtig laufen, doch bisher sind sie vor allem unversteuert.

Und auch zur Legalisierung wird das Problem nicht geklärt sein. Wie hoch soll ein Gramm Gras versteuert werden dürfen? Die durchschnittlichen Preise für Cannabis lagen in den letzten Jahren zwischen 8 und 10 Dollar pro Gramm. Die legalen Preise dürften zwischen 7 und 9 Dollar liegen, der Staat müsste jedoch darauf Steuern erheben. Trotz Legalisierung könnte das den Schwarzmarkt dazu verleiten, weiter zu machen und den Markt mit besseren - eben nicht versteuerten - Preisen zu unterbieten.

Für die Politik bedeutet das, dass eine schwere Entscheidung getroffen werden muss. Denn die Preise für Cannabis müssen nach Steuern so hoch sein, dass sich vor allem Jugendliche keinen Kauf leisten können. Sind die Preise allerdings so hoch, werden weite Teile des Marktes weiterhin an die illegalen Händler gehen. Wenn also der Staat von der Legalisierung profitieren will, muss er sich wahrscheinlich von der Finanzspritze aus den Steuern verabschieden.