Schnitzerland Erzgebirge
Eine Ausstellung in Annaberg als kultureller Höhepunkt im Januar
Die Vorbereitungen für die Ausstellung “Schnitzerland Erzgebirge” in Annaberg sind in vollem Gange. Seit dem 2. Januar 2012 werden Exponate angeliefert oder von Mitarbeitern des Kulturhauses „Erzhammer“ in Annaberg-Buchholz bei den Leihgebern abgeholt. Die Besucher erwartet ein kultureller Höhepunkt mit vielen Kleinodien erzgebirgischer Schnitzertradition.
8. Januar 2012.
Die aufwändigste Fahrt wurde dabei von der Kulturhausleiterin Dr. Gabriele Lorenz und dem Mitarbeiter Uwe Mule realisiert. Aus dem Deutschen Bergbaumuseum in Bochum konnten wertvolle Arbeiten des Altmeisters Paul Schneider, der am 2. Januar 120. Jahre alt geworden wäre, erstmalig seit ihrem Ankauf in den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts nach Annaberg-Buchholz, in ihre „Geburtsstadt“ zurückgeholt werden.
Schnitzarbeiten von Paul Schneider sind der Stolz so mancher Familie.
Dabei ist auch die Vierer-Gruppe „Sächsische Bergleute“, welche von Schneider selbst auf 1939 datiert ist. Das Pendant dazu ist die Gruppe „Kundmachung des Obersteigers“ in der Manufaktur der Träume von 1937. Für Fachleute ist es außerordentlich interessant, diese einmal kurzzeitig nebeneinander stehen zu haben (wohl erstmalig und nicht zusammen in der Sonderausstellung!) und Vergleiche zu ziehen. Trotz der überwiegenden Gleichheit der hochwertigen Schnitzerei sind beide echte Unikate. Von Paul Schneider werden auch weitere Bergleute, Krippenfiguren und andere Exponate zu sehen sein. Herausragend ist dabei ebenfalls eine 1.40 m hohe Weihnachtspyramide der ehemaligen Traditionsfirma Arthur Schröer aus Geyer mit 67 Schneider-Figuren zwischen 9-14 cm Höhe, entstanden von 1937-40.
Huntstößer von Johannes Horler
Das sehr gut erhaltene Stück aus Privatbesitz ist natürlich traditionell von einem „Paradiesgarten“ umgeben. Weitere bekannte Schnitzer aus der „ Alten Liga“ werden durch ihre Arbeiten vertreten sein. Dazu gehören Gustav Rössel aus Schneeberg-Neustädtel und einige der wenigen Arbeiten des Bergmannes und Volkskünstlers Johannes Horler aus Dürnberg bei Joachimsthal. Er hat sich als Autodidakt mit seinen kraftvollen, sich auf das Wesentliche konzentrierten Arbeiten als hervorragender Bildhauer etabliert. Seine schwere Krankheit und das tragische familiäre Schicksal verhinderten leider ein umfangreicheres Lebenswerk. Auch die filigranen Figuren des Bermsgrüner Harry Schmidt und Arbeiten von Klaus Giese sowie Egon Rehm aus Annaberg sind zu sehen.
Zahlreiche Schnitzer des Gegenwartsschaffens aus renomierten Vereinen des Erzgebirges als auch von professionellen Holzbildhauern aus Mildenau, Geyer, Annaberg-Buchholz und dem Westerzgebirge zeigen ihre Werke. Es ist nicht einfach, die von über einhundert aktiven Schnitzern sowie kommunalen und privaten Leihgebern zusammengetragene Exponate unterschiedlichster Handschriften und Motive zu einer Sonderausstellung mit einem möglichst einheitlichen und anspruchsvollen Gesamtbild zusammenzustellen. Dass man diesem Anspruch zumindest sehr nahe kommt, haben die tüchtigen Mitarbeiter des „Erzhammer“ aber schon über viele Jahre bewiesen.
Vor der Eröffnung: Schon zahlreiche Exponate wurden angeliefert.
Mit Sicherheit wird es sich lohnen, sich Zeit zu nehmen und diese Schau zu besuchen. Möglich ist das ab 14.01. 10 Uhr (Eröffnung) bis einschließlich 05.02. 2012 in beiden Sälen des „Haus des Gastes Erzhammer“ täglich von 10-18 Uhr. Zu einem ganztägigen Kulturerlebnis für Urlauber und Gäste der Stadt empfiehlt sich weiterhin die Manufaktur der Träume, das Erzgebirgsmuseum und natürlich ein als ein „muss“ der Besuch des altehrwürdigen berühmten „Frohnauer Hammer“.
D. Lang
Weiterführende Informationen: Tourist-Information, Buchholzer Str.2 09456 Annaberg-Buchholz Tel.03733 19433 www.annaberg-buchholz.de
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