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THEATER ABC

 

 


 

Heiterkeit und Fröhlichkeit mit etlichen nachdenklichen Akzenten

Hatte die vergangene Spielzeit noch ein paar schwerblütige Werke im Spielplan, so wird die 123. Saison überwiegend von komödiantischen, aber durchaus anspruchsvollen und auch nachdenklichen Theatererlebnissen dominiert.

Es ist sicherlich gescheit von der Theaterleitung, dass man sich in der kommenden Spielzeit nicht mehr an ähnlichen Werken wie „Rigoletto“ oder „Mutter Courage“ verkrampft. Das Ensemble ist zwar leistungsstark und flexibel, aber nicht in jedem Einzelfall den hohen Ansprüchen derartiger Werke gewachsen gewesen. Nun ist das heitere Repertoire allerdings auch voller Tücken und gar nicht immer das Einfache, das so leicht zu machen ist. Wir werden es in der neuen Spielzeit dann an solchen Vorhaben wie Mozarts „Così fan tutte“ oder Donizettis „Don Pasquale“, aber auch an so manchem Angebot des Schauspiel-Ensembles oder des Orchesters ermessen können.

Beginnen lässt man die 123. Spielzeit aber erst mal mit der Broadway-Komödie „Room Service“ (4. Oktober), in der einst Jack Lemmon und Frank Sinatra größte Erfolge feiern konnten. Danach steht nach ungefähr zehn Jahren wieder Leander de Marel als Milchmann Tevje in „Anatevka“ auf der Annaberger Bühne, - die Premiere wird am 25. Oktober sein.
Im November folgen dann gleich zwei Schauspiel-Premieren: Ein Weihnachtsmärchen vom schwedischen Schriftsteller Sven Nordquist „Die Abenteuer von Petterson und Findus“ (15.11.) und die Kriminalkomödie nach dem Hitchcock-Film „Die 39 Stufen“ (29.11.). Ein Singspiel in einem Akt von Engelbert Humperdinck (dem Komponisten von „Hänsel und Gretel“) wird zur Weihnachtszeit die Herzen der Allerjüngsten berühren: Zu „Die sieben Geislein“ (19.12.) sind ebenfalls von seiner Schwester, Adelheid Witte, die Texte geschrieben worden. Dabei ist vorgesehen, dass für Kinder ab vier Jahren das Stück als Schattenspiel mit Klavierbegleitung geboten wird. Für die Erwachsenen besteht die Möglichkeit, die Orchesterfassung dann in den Weihnachts-Sinfoniekonzerten (14./15.12. Annaberg u. 26.12. Aue) zu hören.
Das neue Jahr wird dann ab 17. Januar 2016 die anspruchsvolle Opera buffa „Così fan tutte“, diese „Schule der Liebenden“, von Mozart auf dem Spielplan haben, jenes verrückte kaiserliche Auftragswerk also, in dem die Frage nach der „wahren Liebe“ geklärt werden soll.
Und dann endlich mal wieder ein heiterer Shakespeare: Die Komödie „Der widerspenstigen Zähmung“ wird am 7. Februar Premiere haben. Und vom selben Dichter werden die Besucher der Freilichtbühne erfreut, denn dort soll dessen „Sommernachtstraum“ – möglicherweise etwas adaptiert als eine Art Sommer-Nacht-Spiel, aber hoffentlich mit wenigstens etwas Mendelssohns Musik – über einer der schönsten Freilichtbühnen Europas die Nacht verzaubern. Übrigens ist an gleicher Stelle auch die „Geschichte vom kleinen Muck“ als Kinderoper geplant, und das süßliche Singspiel „Sissy“ (obwohl sich die österreichische Kaiserin und ungarische Königin ihre Briefe immer nur mit „Sisi“ unterschrieben hat) von Fritz Kreisler soll deren beachtliche Fan-Gemeinde auf die Plätze und zur Kasse bitten.
Freuen kann sich das Erzgebirge auf die kaum gespielte bergmännische Operette „Der Obersteiger“ von Carl Zeller
(13. März), von der die Leitung des Hauses meint, dass dieses Stück eigentlich eines aus dem Erzgebirge sei, zumal darin Bergleute, Klöpplerinnen und das Leben mit dem Bergwerk eine tragende Rolle spielen. Ob das Werk in Annaberg so ein Renner wird, wie es der „Vogelhändler“ vom selben Komponisten seit Jahrzehnten der Fall ist, wird sich im Frühjahr 2016 zeigen.
Etwas nachdenklicher dürfte es dann mit Rainer Werner Fassbinders Schauspiel „Angst essen Seele auf“ (3.4.) auf unserer Bühne zugehen, steht doch hier die Ausländer (Gastarbeiter)-Problematik im Mittelpunkt. Auch das Klassenzimmerstück nach einem Essay von der dänischen Schriftstellerin Janne Teller „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“ behandelt die Flüchtlingssituation in diesem Einpersonenstück für junge Leute ab 12 Jahren. Auch für die Jugend – aber nicht nur für sie – kommt auf der Studiobühne am 23.3. „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf heraus, das ebenfalls das Ausländer-Thema wild-romantisch behandeln wird.
Nachdem Donizettis Spätwerk „Don Pasquale“ am 24. April Premiere hatte und Wiederaufnahmen wie u.a. „Dolly“, „Pompatour“, Fame“ und ein paar heitere Schauspiel über die Bühne gegangen sind, ist die Spielzeit schon wieder vorbei.
Dazu kommen allerdings noch zahlreiche andere Aktivitäten des Ensembles und des Orchesters.

Die Erzgebirgische Philharmonie Aue wird auch in dieser Saison in zehn Konzerten wieder ein sehr ausgewogenes und ansprechendes Programm präsentieren. Bereits im 1. Philharmonischen Konzert wird neben Smetana, Dvořák, Reger und Chopin die Ouvertüre zur erfolgreich hier erstaufgeführten Oper „Der Löwen von Venedig“ vom Annaberger Komponisten Peter Gast zu hören sein. Dieses Konzert wird dann auch in der Europäischen Kulturhauptstadt Pilsen im dortigen Bürgerhaus am 21. September erklingen.
Neben GMD Naoshi Takahashi, der die meisten Konzerte dirigiert, wird aber auch diesmal im 3. Konzert der Chordirektor des Hauses, Uwe Hanke, an den Flügel und das Pult gebeten.
Dort wird er uns Beethovens 5. Klavierkonzert spielen und die 1. Sinfonie von Brahms dirigieren. Auch der 1. Kapellmeister der Erzgebirgischen Philharmonie Aue, Dieter Klug, wird wieder mit einem sehr ansprechenden Weihnachtskonzert die ZuhörerInnen überraschen und – wie in jedem Jahr – begeistern. Auch der 3. Nachmittag der Klassik wird von Dieter Klug am 26.6.2016 im Kulturhaus Aue dirigiert werden.
Bei den Sinfoniekonzerten soll insbesondere auf die beiden musik-thematischen hingewiesen werden:
Am 11. April (16.4. Aue) stehen fast ausschließlich ungarische Komponisten, oder solche, die sich mit ungarischer Musik beschäftigt haben, auf dem Programm (Hidas, Kodály, Bartók, Brahms und Liszt). Ein rein slawisches Konzert dürfte das 9. werden, auf dem polnische und russische Musik zu hören sein wird (Tschaikowsky, Wieniawski, Chopin, Glasunow).
Was unser Theater sonst noch an theatralischen und musikalischen Erlebnissen bereit hält, kann ab sofort aus der umfangreichen – kostenlos erhältlichen - Spielzeitbroschüre erfahren werden.
Und wer darüber noch mehr über unser überaus engagiertes Eduard-von-Winterstein-Theater erfahren möchte, dem sei unbedingt der 19. September 2015 ab 14 Uhr empfohlen. Dort wir es ab 14 Uhr das allseits beliebte Theaterfest mit umfangreichem Programm für alle Geschmäcker und Altersgruppen stattfinden.
Neben einem umfangreichen Programm, an dem alle MitarbeiterInnen des Hauses beteiligt sind, wird als Höhepunkt der Annaberg-Film „Der Spiegelberg“ (auch mit DarstellerInnen vom Annaberger Theater) um 20.00 Uhr seine Weltpremiere erleben!

red.