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Lichtblicke & Schandflecken

Unter dieser Rubrik wollen wir in lockerer Folge auf positive Aktivitäten in allen Bereichen unseres städtischen Lebens verweisen. Wollen aber auch gleichzeitig auf solche Zustände kritisch in Schrift und Bild hinweisen, die der Lebensqualität der Einwohner sowie dem Image unserer Stadt oder dem Erzgebirge schaden.

Wir bitten unsere Leserschaft, uns dabei zu unterstützen, Lichtblicke & Schandflecken in unserer Stadt und darüber hinaus im Erzgebirge aufzuspüren und der Redaktion zur Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen.

10. Jan. 2012.

„Hier sitze ich, ich kann nicht anders...“ - könnte man als Bildunterschrift für die selbstverständliche Inbesitznahme durch den sympathischen Punk am Sockel des Annaberger Lutherdenkmals wählen. „Luthers Enkel“ wendet zwar den rekonstruierten Schrift-Zitaten des großen Reformators den Rücken zu, ist aber sicherlich auch der dort eingemeiselten Meinung, dass man das Wort „solle lassen stahn“ und es nicht etwa mit Grafitti auslöschen, wie das zum Beispiel im so genannten Stadtpark massenhaft an Denkmalen zu besichtigen ist. Einheimische und Fremde haben schon mehrfach die Meisterleistung der Steinmetzwerkstatt Wagler aus Annaberg-Buchholz am Lutherdenkmal im Vorübergehen gelobt und sich über solche Aktivitäten in der Stadt gefreut, obwohl Luther weder Ehrenbürger der Stadt ist noch sie je besucht hat.

F r e u e n k a n n m a n si c h d a g e g e n überhaupt nicht, wie die Stadt-Väter und -Mütter unseres Gemeinwesens mit ihrer in Annaberg geborenen, gelebten, gearbeiteten sowie hier auch gestorbenen Hauptmutter, der so genannten „Wohltäterin des Erzgebirges“, Barbara Uthmann, umgehen. Auf dem ehemaligen Alten Friedhof, der heute als eine Art Stadtpark fungieren soll, hat im Jahre 1834 der wohlhabende Annaberger Spitzen- und Bordenverleger August Eisenstuck vom Bildhauer Franz Pettrich aus Dresden ein Grabdenkmal mit Reliefs und Inschriften anfertigen und ebenfalls auf seine Kosten aufstellen lassen. Was davon noch zu besichtigen ist, gehört mit zu den größten Schandflecken unserer Stadt. Hoffen wir nur, dass man der Firma Wagler möglichst bald den Auftrag erteilt, hier Hand anzulegen, damit zum 500. Geburtstag der Dame im Jahre 2014 der verwitterte Spruch auf ihrem Denkmal - nicht nur für dieses Projekt, sondern auch für ihr ruiniertes Umfeld - Wirklichkeit werden möge: „Ein thätiger Geist, eine sinnige Hand, sie ziehen den Segen ins Vaterland“.

red.

 

 

 

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