LESERPOST
ÜBER UNS
IMPRESSUM
WERBEN

Gegründet 1807

www.annaberger.info

Wiedergegründet 2011

 

    POLITIK   WIRTSCHAFT   KULTUR   LOKALES   HISTORISCHES   STADTFÜHRER    WEIHNACHTEN im Erzgebirge

THEATER ABC

 

 



 
Formschön und alltagstauglich

Unter dem Titel "Von Chemnitz in die Welt und wieder zurück - Die Bauhauskünstlerin Marianne Brandt" sind bis zum 8. Juni 2014 in der Chemnitzer Villa Esche Bauhaus-Exponate aus Privatsammlungen zu sehen.

Kunstvoll aber dennoch nützlich. Formschön und dennoch alltagstauglich. Marianne Brandt, Chemnitzer Bauhauskünstlerin und Schülerin des belgischen Designers Henry van de Velde, machte Dinge des täglichen Gebrauchs zu Designobjekten. In der neuen Sonderausstellung der Villa Esche kehren Entwürfe, Dokumente und Objekte Brandts aus Privatsammlungen in ihre Heimatstadt Chemnitz zurück. Gezeigt werden überwiegend Gebrauchsgegenstände, die Marianne Brandt zwischen 1929 und 1932 gestaltete.
Esche 2


Ergänzt wird die Präsentation mit aktuellen Produkten der italienischen Design-Firma Alessi, die bis heute nach Entwürfen der Chemnitzer Künstlerin gefertigt werden. Esche 3

Die von dem belgischen Künstler Henry van de Velde entworfene Villa Esche (Foto) gilt als ein Baudenkmal von europäischem Rang und gehört neben dem Kaufhaus Schocken von Erich Mendelsohn, dem Kaßberg, als einem der größten, noch geschlossen erhaltenen Jugendstil- und Gründerzeitviertel Europas, und imposanten Bauten der Industriearchitektur zu den herausragenden Architekturleistungen in Chemnitz.

Nach dem Abschluss der aufwändigen Restaurierungsarbeiten beherbergt die Villa Esche das erste Henry van de Velde Museum Deutschlands und dient als Kommunikations- und Begegnungsstätte für Wirtschaft, Kunst und Kultur. Sie knüpft damit an den Geist der langjährigen Freundschaft zwischen der Chemnitzer Unternehmerfamilie Esche und dem belgischen Künstler Henry van de Velde an.Villa 2

Im Henry van de Velde Museum werden Exponate aus dem umfangreichen Konvolut der Kunstsammlungen Chemnitz gezeigt: Im Erdgeschoss vermitteln das ehemalige Speisezimmer (Foto) und der Musiksalon weitgehend original möbliert einen Eindruck des ursprünglichen Ambientes der von van de Velde gestalteten "Lebensräume". Im Obergeschoss der Villa gewährt eine Dauerausstellung im ehemaligen Schlaf-, Kinder- und Badezimmer Einblicke in das weitgefächerte Gesamtschaffen des vielseitigen Künstlers.

Der junge Chemnitzer Textilunternehmer Herbert Eugen Esche - ein Kenner und Liebhaber zeitgenössischer Kunst - erteilte 1902 dem belgischen Künstler Henry van de Velde den Auftrag zum Bau einer repräsentativen Villa. Bereits zuvor hatte van de Velde Mobiliar für die Wohnung des jungen Ehepaars auf dem Kaßberg entworfen.

Herbert Eugen Esche ( 1874 - 1962) entstammte einer angesehenen Fabrikantenfamilie, deren Wurzeln im nahegelegenen Limbach bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Johann Esche ( 1682 - 1752) gebührt das Verdienst, mit der Erfindung des ersten funktionstüchtigen Strumpfwirkstuhls Deutschlands den Grundstein für eines der erfolgreichsten Unternehmen der sächsischen Textilindustrie gelegt zu haben.esche_velde

Herbert Esche (Foto: Mit Henry van de Velde und Sohn) war Mitinhaber der Firma Moritz Samuel Esche, die ab 1870 in Chemnitz tätig war und zur größten Strumpffabrikation Deutschlands expandierte. Das internationale Ansehen des Unternehmens dokumentierte u.a. die Berufung Theodor Esches als Juror der Weltausstellungen in Paris und in London.

Aber auch das Engagement der weitläufigen Familie Esche in künstlerischem, öffentlichem und sozialem Interesse hinterließ vielfältige Spuren:
In Limbach erinnert noch heute die Anna-Esche-Straße an das Wirken der Gattin von Dr. Carl Julius Esche.

Herberts Vater Eugen Esche war Mitglied des Sächsischen Landtages. Seine Stiftung bot langjährigen und verdienten Arbeitern der Firma Moritz Samuel Esche angemessenen Wohnraum in der Chemnitzer Forststraße. Herberts Bruder Fritz Esche engagierte sich nach dem Tod seines Vaters an dessen Stelle in der Chemnitzer Kunsthütte, später trat auch Herbert Esche selbst bei.
1905 weilte der norwegische Maler Edvard Munch auf Einladung Herbert Esches in der Villa Esche und portraitierte u.a. die Kinder Esche.

VERANSTALTUNGSSERVICE UND FÜHRUNGEN

Telefon 03 71 - 5 33 10 88
Fax 03 71 - 5 33 10 54
E-Mail villaesche@ggg.de
www.villaesche.de

ÖFFNUNGSZEITEN:

Di, Do08:00 Uhr - 17:00 Uhr
Mi08:00 Uhr - 16:00 Uhr
Fr08:00 Uhr - 14:00 Uhr

ANSCHRIFT: Villa Esche
09120 Chemnitz
Parkstraße 58

Text und Fotos: Villa Esche