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Lebenslinien

Gottfried Rothe, der Nestor der Annaberger Maler-Gilde, stellt anlässlich seines 85. Geburtstages neue Werke im Musikzimmer des Kulturzentrums Erzhammer bis 20. Mai 2013 aus.

Das kleine Musikzimmer im Erzhammer war am Samstag schon vor 10 Uhr voller Menschen. Stühle mussten herbei geschafft werden. Viele kamen im Raum oder im Treppenhaus nur noch zum Stehen. Alle waren sie gekommen, um den Nestor der Annaberger Maler-Gilde, Gottfried Rothe, ihre Referenz zu erweisen. Aus Bescheidenheit, so sagt man, verzichtete er darauf, seine Bilder im Saal darunter auszustellen. Die Intimität des Raumes sei ihm wichtig, die Nähe zu seinen Werken, die selbst Intimes vermitteln. Er gab seiner Ausstellung, die ihm zum bevorstehenden 85. Geburtstag gewidmet ist, den programmatischen Titel „Irrungen - Verwirrungen – Bewältigung“. DSCN2300

Einer, der die Familie Rothe aus der Nachbarschaft kennt und mit deren Sohn quasi im Sandkasten spielte, der ist heute Bürgermeister Thomas Proksch (Foto, r.) in Annaberg. Er überbrachte in sehr persönlichen Worten die Grüße der Oberbürgermeisterin, Barbara Klepsch, und die Glückwünsche der Stadt an ihren Bürger Gottfried Rothe, dem Annaberg in Sachen Kunstengagement, Kunstpädagogik und Förderung von jungen Künstlern so viel zu verdanken hat. Sowohl Bürgermeister Proksch als auch der Laudator Reinhold Lindner, betonten immer wieder, dass in Gottfried Rothes Grafik und Malerei der widersprüchliche Mensch im Mittelpunkt steht. Und in der Tat, wer die hier ausgestellten Arbeiten betrachtet, die allesamt jüngeren Datums sind, wird „Verwirrungen“ der Linien, bei möglichen „Irrungen“ in der Form auch immer das Streben nach „Bewältigung“ erkennen können. DSCN2306

Einer Bewältigung allerdings, die nicht von Dauer ist, da, so wie das Leben voranschreitet, auch die Erkenntnis von Entwicklungsprozessen begleitet wird, die wiederum in sich Irrungen und Verwirrungen tragen, die nach Bewältigung drängen. Der Titel ist demzufolge auch ein Kreislaufgedanke, ein dialektisches Angebot bezüglich Inhalt und Form, zwischen Wahrheit und Irrtum, zwischen Abbild und Sinnbild, - also die Widerspieglung eines Kunst- und Lebensprozesses, der über Irrungen und Verwirrungen zwar nach Bewältigung sucht, aber immer wieder in den Kreislauf des Schaffens eingebunden bleibt. Und das stets auf einer etwas höheren Ebene, ohne letztlich das profane Leben mit den Mitteln der Kunst bewältigen zu wollen. Vielleicht kann sie aber Anregungen zu dessen Bewältigung über ihre sinnlichen Möglichkeiten geben. Das muss sie sogar, und das können auch Rothes Werke leisten. Wenn auch nicht für alle und jeden... Warum aber auch?
AW - Gottfried Rothe
Es sind seine Lebenslinien, die er uns hier in gezeichneten Linien mitteilt, uns an seinen Irrungen und Verwirrungen teilhaben lässt. Es ist die Widerspiegelung seiner subjektiven Erkenntnisse, der von ihm wahrgenommenen Objektivität. Ein intimer Schaffens-Prozess also, in den diese Ausstellung durchaus nachdenkliche Einblicke gewährt.

Diese Art, mit der Wirklichkeit, in der der Mensch bei ihm eine zentrale Position einnimmt, umzugehen, hat auch der Kunstpädagoge Gottfried Rothe an seine zahlreichen Schülerinnen und Schüler über die Jahre weitergereicht. Mit Freude, Anerkennung und Hochachtung sprechen noch heute viele seiner einstigen Gymnasiasten über ihren ehemaligen Lehrer. DSCN2303

Neben seiner kunst-pädagogischen Fähigkeit kommt dabei auch immer wieder die humanistische Gesinnung des Annaberger Malers Gottfried Rothe (Foto links mit Ehefrau Bärbel Rothe zur Ausstellungseröffnung) zur Sprache, die er sich in allen Wirrungen des Lebens bewahrt hat und die wohltuend ansteckend auf sein Publikum wirkt. Somit sieht man seinen Werken dann auch an, dass er dicht am Menschen lebt und zeichnet, dass er sein Umfeld immer von der menschlichen Seite her reflektiert, auch, um vielleicht bei der Erkenntnis seines Gegenüber zu neuen Selbsterkenntnissen zu gelangen, die sich zunächst in Irrungen und Verwirrungen darstellen, dann aber allmählich von Klarheit durchdrungen, zunächst bewältigt werden. Zunächst...

G.B.S.


„Irrungen-Wirrungen-Bewältigung“ - Ausstellung mit Werken von Gottfried Rothe
vom 16.3. bis 20.5.2013 im Musikzimmer des Erzhammers
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