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Gastronomische Erzgebirgs-Oase

Im Annaberger Gasthaus „Zum Türmer“ werden typische erzgebirgische Gerichte nicht nur auf der Karte in Mundart versprochen, sondern sie kommen auch authentisch aus der Küche.

Es ist heutzutage gar nicht mehr so einfach, im Zentrum der Hauptstadt des Erzgebirges ein typisch erzgebirgisches Gasthaus zu finden, das diesen besonderen Charakter repräsentiert. Solche Gasthäuser haben meist auch etwas von einer Hutznstube an sich. Eine von unseren Altvordern überkommene Einrichtung, die in einer anheimelnden, gemütlichen Atmosphäre Menschen beim Plaudern, bei gutem Essen und einem einheimischen Tropfen enger zusammen rücken lässt – „hutzen giehe“, wie der Erzgebirger in seiner Mundart dazu sagt.
Aber auch bei Fremden ist diese Form der Gastronomie hier oben im Erzgebirge sehr beliebt. Das belegen nicht nur die steigenden Besucherzahlen in der Region, sondern auch die zunehmenden Besuche in einem Lokal, das diesen Ansprüchen an ein echt erzgebirgisches Gasthaus entspricht: Am unteren Kirchplatz in Annaberg-Buchholz, gleich gegenüber dem beeindruckenden Lutherdenkmal und im Weichbild der imposanten St. Annen-Kirche, laden Pension und Gasthaus „Zum Türmer“ gern solche Gäste ein, die darauf Wert legen, dass ihnen typisch erzgebirgische Gerichte nicht nur in Mundart auf der Speisenkarte versprochen, sondern aus der Küche auch wahr gemacht werden.

Die uralten, obererdigen Gewölbe, deren Entstehungszeit bis in das 16. Jahrhundert zurück
reicht, waren eine Art architektonische Vorleistung, die der Geschäftsführer und umsichtige Wirt Tosten Weiser im Jahre 1995 zu nutzen wußte, um hier ein typisch erzgebirgisches Gasthaus auf zwei Ebenen einzurichten. Der langgestreckte untere Gastraum mit typischem Kneipenmöbel läßt den Blick offen auf die Theke und frei für einen Schwatz mit dem flinken und freundlichen Personal. Wer will, kann sich in zwei Nischen zurück ziehen, von wo aus man allerdings dann keinen Blick auf die gewaltigen Mauern und hohen Fenster der gegenüberliegenden größten spätgotischen Hallenkirche des Sachsenlandes hat. Wer diesen Anblick besonders schätzt, der wird auch im oberen Gastraum, der gern von Gesellschaften aller Art genutzt wird, oder aber in der warmen Jahreszeit von der Terrasse aus, nachhaltig entschädigt.

Gibt es etwas Berührenderes als Angesichts dieser zu Stein gewordenen Kirchengeschichte, bei einem Glas dunklem Bergbier mit einer Schwammepfann mit Zwiebeln un Knublich, dorzu Behmische Knedeln (Pilzpfanne mit Zwiebel und Knoblauch, dazu Böhmische Knödel) oder Buttermillichgetzen mit Majoraflaasch un Schwamme (Buttermilchgetzen mit Majoranfleischstreifen und Pilzen – Rezept siehe unten!) oder dem beliebten Türmerschmaus (zwei Kasslersteaks auf herzhaftem Kartoffelpuffer mit Creme Fraiche und frischen Kräutern, dazu Sauerkraut) – um nur ein paar authentische Gaumenfreuden von der Karte zu nennen - dem Abendgeläut von St. Annen oder den mitunter herüberklingenden Orgeltönen zu lauschen?

 

 

Und nicht nur am Abend ist hier eine Einkehr zu empfehlen: Pensionsgäste, die in einem der rustikal eingerichteten Zimmer die Nacht bis zum Morgenläuten der Häuerglocke verbracht haben, werden mit einem reichhaltigen Frühstück
empfangen. Die ersten Mittagsgäste kommen schon mitunter gegen 11 Uhr, weil sich rumgesprochen hat, dass beim „Türmer“ ein schmackhaftes, typisches und bezahlbares Mittagsmahl auf den Tisch kommt und nicht selten eine zusätzliche, besondere Mahlzeit auf der handgeschriebenen Schiefertafel angeboten wird.

Auch aus diesen guten Gründen hat sich seit Jahren hier der Annaberger Künstler-Stammtisch eingenistet, dessen Mitglieder jeden Montag ab 11 Uhr hier trinken, manchmal auch essen, lautstark diskutieren, ebenso lachen und sich ab und an auch mal über künstlerische Fragen austauschen. Dass die Kulturpolitik der Stadt Annaberg von hier aus angerührt wird, scheint aber dann doch ein typisch aufgetürmtes Kneipengerü(i)cht zu sein, das so nicht ganz bestätigt werden kann.
Alles in allem gehört der „Türmer“ zu den Gasthäusern in der Stadt, die man wegen seiner authentischen, schmackhaften, ehrlichen und noch bezahlbaren Küche, aber auch wegen seines umsichtigen, kommunikativen und fachkundigen Wirts - der im besten Sinne dieses Wortes einer ist - als eine der gastronomischen Erzgebirgs-Oasen auch weit über unsere Region hinaus empfehlen kann. (PR)


Gaststätte und Pension "Zum Türmer"
Inhaber Herr Torsten Weiser
Große Kirchgasse 19
09456 Annaberg-Buchholz

Tel. + Fax: 03733-24417
info@zum-tuermer.eu
www.zum-tuermer.eu

Und hier noch das historische Rezept für Buttermilchgetzen, wie sie auch im „Türmer“ zubereitet werden:

Der Getzen ist „männlich“, er hat sich wie andere Kartoffelgerichte (Fratzen, Klitscher, Raachemaad) in Zeiten entwickelt,
in denen man sich Fleisch kaum leisten konnte.

Es wird dazu eine Masse aus geriebenen rohen Kartoffeln (mitunter auch paar gekochte) und Buttermilch bereitet.
Alles salzen und, je nach Geschmack oder Vorfahrenrezept, mit Zwiebeln, Pfeffer, Kümmel oder/und Majoran würzen und in Speck, Butter oder Leinöl im Backofen oder einer gusseisernen Pfanne ausbacken. Zu den Buttermilchgetzen reicht man u.a Schwarzbeeren, Preiselbeeren oder Apfelmus. Getzen können aber auch herzhaft mit Zwiebeln, Knoblauch, Majoran, Kümmel und Schinkenstreifen daher kommen.