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Ein (un)bekannter Annaberger:
Christian Felix Weiße

In einer musikalisch-literarische Soiree wird am 22. März 2013 um 19 Uhr im Kulturzentrum Erzhammer das Leben und Schaffen des gebürtigen Annabergers, des Aufklärers, Begründer der deutschen Kinder- und Jugendliteratur und des deutschen Singspiels, Christian Felix Weiße, gestaltet. c.f.weisse gleimhaus

„Morgen, morgen nur nicht heute...“ - so beginnt das bekannte Gedicht „Der Aufschub“, das inzwischen zum Sprichwort geworden ist.
Verfasst hat es ein berühmter Deutscher, Christian Felix Weiße. Vor 287 Jahren, am 28. Januar 1726, wurde er in Annaberg im Erzgebirge geboren.
Er gilt als Begründer der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. An der Leipziger Universität studierte er von 1745 bis 1750 Philologie und Theologie und lernte dabei u. a. Gellert, Lessing und die spätere „Neuberin“ kennen. Mit Lessing verband ihn eine lebenslange Freundschaft.
Felix Weiße war u. a. als Hauslehrer, Redakteur, Gesellschafter und Kreissteuereinnehmer tätig. Libretti und Lustspiele, Komische Opern und Tragödien stammen aus seiner Feder. Berühmtheit erlangte er vor allem durch seine Zeitschrift „Der Kinderfreund“. Im Zeitraum von 1775 bis 1782 erschien diese erste Kinderzeitschrift Deutschlands in 24 Bänden. Der berühmteste Kupferstecher seiner Zeit, Daniel Nikolaus Chodowiecki, illustrierte die Publikationen. Er gestaltete auch Werke von Goethe, Schiller und Lessing.

Weiße gehört wie Kant, Gellert, Gottsched und Lessing zu den Vertretern der Aufklärung und stand im Kontakt mit Voltaire, Rousseau und Diderot. Gemeinsam mit Johann Abraham Hiller, dem ersten Gewandhaus-Kapellmeister und späteren Thomaskantor, gilt Christian Felix Weiße als Mitbegründer des deutschen Singspiels. Seine Texte wurden u. a. von Haydn, Mozart und Beethoven vertont. Christian Felix Weiße starb am 16. Dezember 1804 auf seinem Gut in Leipzig-Stötteritz.

Am Freitag, dem 22. März 2013, rückt eine musikalisch-literarische Soiree das Wirken Christian Felix Weißes in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Sie beginnt um 19.00 Uhr im Haus des Gastes Erzhammer (Musikzimmer) in Annaberg-Buchholz. Der Kulturwissenschaftler und Publizist Prof. Gotthard B. Schicker zeichnet dabei ein facettenreiches Portrait Christian Felix Weißes, dem Vertreter der Aufklärung, dem Schriftsteller, Dichter und Kinderfreund. Erzählt werden auch die Geschichte und Bedeutung der Annaberger Felix-Weiße-Stiftung, die 1826 zum 100. Geburtstag von Weiße gegründet wurde. Darüber hinaus nimmt Gotthard B. Schicker Felix Weißes Verbindungen zu seiner Heimatstadt und zum Erzgebirge unter die Lupe.
Außerdem erwarten die Zuschauer einige kulturhistorische Überraschungen, die an dieser Stelle noch nicht verraten werden.
Das Rahmenprogramm - Musik zu Texten von Christian Felix Weiße - gestalten Dieter Klug, 1. Kapellmeister der Erzgebirgs-Philharmonie und Bettina Grothkopf, Sängerin am Eduard-von-Winterstein-Theater.Weiße - Kinderfreund - Bild Daniel Chotowiecki

Auch die Förderschule “Christian Felix Weiße” im Annaberg-Buchholzer Stadtteil Kleinrückerswalde begeht seit Jahren den Geburtstag ihres Namensgebers. Gedichte und Verse, aber auch historische Spiele und Rätsel, die er in seinen Publikationen vorstellt, stehen dabei im Mittelpunkt. Dazu Viola Degen, die Schulleiterin: „Mit einem breit gefächerten Programm, das viele Elemente aus dem Schaffen Felix Weißes enthält, begeistern wir in jedem Jahr neu unsere Schüler. Seine „Lieder für Kinder“ (1766), das „Neue ABC-Buch“ (1772), aber vor allem „Der Kinderfreund (1775–1782) sind dabei eine echte Fundgrube. Als Schule sind wir sehr glücklich, ein Originalexemplar der dritten Auflage des „Kinderfreunds“ von 1791 zu besitzen“.
Künftig planen die Stadt Annaberg-Buchholz und Prof. Gotthard B. Schicker mit den Kindern der Förderschule „Christian Felix Weiße“ ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen.

Matthias Förster/red.

Karten für die Weiße-Soiree zu 5.- EUR können bereits jetzt über die
Tourist-Information Annaberg-Buchholz,
Buchholzer Straße 2, Tel. (03733) 19433, Fax 03733 5069755,
E-Mail: tourist-info@annaberg-buchholz.de vorbestellt werden.
Besonders für Pädagogen, aber nicht nur für sie, ist der Abend sehr zu empfehlen.
 

 

 

 

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