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Nebeneinander – Miteinander

(26.09.2012) Über die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von 2007 bis 2013 zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik im Rahmen des Ziel-3-Programms informierten am Dienstag Verantwortliche und Akteure auf einer Informationsveranstaltung im Annaberger Erzhammer und auf einer Pressereise durch das sächsische und böhmische Erzgebirge.
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Auf zahlreichen Ausstellungstafeln und in etlichen Redebeiträgen wurde über die Ergebnisse der Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von 2007 bis 2013 zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik im Rahmen des Ziel-3-Programms am vergangenen Dienstag auf einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung und einer anschließenden Presserundreise durch das Fördergebiet berichtet.
Die Oberbürgermeisterin von Annaberg-Buchholz, Frau Brabara Klepsch
(Foto oben), konnte dazu im Erzhammer zahlreiche Gäste begrüßen, die sowohl in der Landesregierung, in der regionalen Administration oder als Akteure vor Ort die Ziel-3 -Fördermittel für das Erzgebirge als grenzüberschreitende Montanlandschaft bewilligen, verteilen und verbrauchen.

Nachdem die OB den Gästen ihre Stadt kurz vorgestellt hatte, konnte sie gleich zu Beginn der Veranstaltung auf wichtige Ergebnisse bei der Projektförderung verweisen. So nannte sie u.a. den Annaberger Sportplatz, die Festhalle, die Manufaktur der Träume oder grenzüberschreitend in der Partnerstadt Komutow/Komotau das „Alte Dorf“, aber auch die zahlreichen Fachtagungen, Leihgaben und Ausstellungen sowie das in Vorbereitung befindliche Stadtleitsystem für Annaberg, die allesamt Nutznieser dieser EU-Mittel sind oder noch sein werden. 

Der Direktor der Abteilung Infrastruktur und Städtebau der Sächsischen Aufbaubank (SAB), Jörg Mühlberg
(Foto, oben rechts neben OB), dankte der Oberbürgermeisterin Klepsch mehrmals für deren engagiertes und sehr aktives Wirken im Zusammenhang mit der oftmals auch schwierigen Um- und Durchsetzung der einzelnen Projekte. Insgesamt stellte die SAB für den Förderzeitraum 190 Mill. Euro zur Verfügung, die in 170 Projekte diesseits und jenseits der Grenze flossen. Mühlberg verwies auch freudig darauf, dass schon wieder, oder immer noch, Projektideen in einem Volumen von ca. 650 Mill. Euro vorliegen. DSCN2212
Sein Fazit und das der anderen Redner (u.a. Staatssekretär Dr. Fritz Jaeckel, Vizeminister Michal Janeba, Landrat Frank Vogel, Bürgermeister von Breitenbrunn und Gottesgab Ralf Fischer und Jan Hornik): Mit den Fördermitteln wurde nicht nur die Infrastruktur in den Regionen und grenzüberschreitend sowie die Lebensqualität insgesamt verbessert, sonder die Menschen haben in diesem Prozess näher zueinander gefunden, bis hin, dass echte Freundschaften zwischen Deutschen und Tschechen, insbesondere auch im Rahmen der Jugendprojekte, entstanden sind. Ein Erfolg, der Angesichts der gemeinsamen Geschichte nicht hoch genug bewertet werden kann. So ist es nur zu begrüßen, wenn für die kommende Förderperiode ab 2014 die Mittel um rund 30% erhöht werden sollen, wie Michal Janeba vom tschechischen Ministerium für Regionalentwicklung informierte.
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Im Anschluss an die mündliche Informationsveranstaltung im Annaberger Erzhammer konnten sich die eingeladenen Journalisten und zahlreichen Gäste aus beiden Ländern vor Ort von der Umsetzung ausgewählter Projekte ein Bild machen und mit den Machern ins Gespräch kommen.
So war u.a. in Vejprty/Weipert und Bärenstein die „Gemeinsame Mitte“ zu besichtigen. Ein noch kürzlich unschöner Platz, der an die unsägliche Grenze erinnerte, wird zu einem Schmuckstück mit Ausstellungstafeln, Touristeninformation in einer parkähnlichen Anlage zwischen den beiden Städten errichtet. Oder die komplexen und grenzübergreifenden Verkehrsverbindungen, die zwischen Oberwiesentahl und Boži Dar/Gottesgab entstanden sind, die Kläranlage für beide Städte, die Erhaltung der Moorlandschaft, der Ausbau der Wanderwege und des Skieloipennetzes sowie die Wiederbelebung des Klinovec/Keilberg einschließlich der Zufahrtsstraße. DSCN2217
Aber auch zur Verbesserung der Sicherheit im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet sind Mittel in Höhe von über einer halben Million bereit gestellt worden, die als neue und effektive Technik in Tellerhäuser zu besichtigen war
(Foto links: Matthias Lißke informiert sich in einem Wagen des polizeilichen Erkennungsdienstes).
Und am Kupferhübel/Měděnec (Foto oben) gräbt man mit sinnvoll eingesetzten Fördermittel alte Stollen frei, in denen die Archäologen auf Funde stoßen, die nachweisen können, dass der Bergbau im Erzgebirge wahrscheinlich bereits viel früher begann, als das die Wissenschaft bisher annahm.

Eine sehr informative Reise also über den Erzgebirgskamm, die sich auch hinsichtlich der Schönheit der Landschaft, der verbesserten Infrastruktur, er kulinarischen Entdeckungen und der liebenswerten Menschen drüben wie hüben lohnt. Ob man nun offiziell oder privat, in Familie oder mit Freunden solche Grenz-Erfahrungen unternimmt, eines ist der Region anzuspüren: Aus dem notwendigen Nebeneinander ist auch ein wohltuendes Miteinander geworden...

Text und Fotos: red.
 

 

 

 

 

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