LESERPOST
ÜBER UNS
IMPRESSUM
WERBEN

Gegründet 1807

www.annaberger.info

Wiedergegründet 2011

    POLITIK   WIRTSCHAFT   KULTUR   LOKALES   HISTORISCHES   STADTFÜHRER    WEIHNACHTEN im Erzgebirge

 

 

Tradition und Innovation

Einige Aspekte des Wirtschaftsstandorts Erzgebirge

Viele wissen nicht, dass das Erzgebirge eine hochindustrialisierte und hoch geförderte Region Sachsens ist. Die Wieder- oder Neuansiedlung lohnt sich aus den verschiedensten Gründen für Unternehmen aller Art, von der Elektrobranche über die Textilindustrie, die Geo-Wissenschaften und den Tourismus. Spezielle Rückkehrerprogramme sollen die Abwanderung umkehren.

Nach den zurückliegenden zahlreichen Ausstellungen über Männeln, Pyramiden und das Schnitzen in allen Varianten sowie in Vorausschau auf den Deutschen Klöppelkongress und die ihn begleitenden Ausstellungen, könnte man auf die Idee kommen, dass es im Erzgebirge außer Schnitzen und Klöppeln kaum ein anderes Betätigungsfeld gibt, von dem sich die Bevölkerung hier ernährt.

Bergmannsstolz machte sogar einen rauchenden Schlot zum Postkartenmotiv, um 1930

dfahdfjhlasdkjfhlaskdf

Dabei hat das Erzgebirge, in dem ca. 500.000 Menschen leben, die höchste Industriedichte Sachsens: Von den etwa 3.000 Industrieunternehmen des Freistaates sind mehr als 500 im Erzgebirge angesiedelt. Mit fast 100 in der hiesigen Industrie Beschäftigten auf 1.000 Einwohner – davon 63 Prozent in der Metall- und Elektroindustrie - ist hier die größte Industriedichte ganz Sachsens anzutreffen. Annaberg-Buchholz, Oelsnitz und Freiberg sind dabei die drei großen Industriezentren, die durchaus sehr gute Voraussetzungen für die Ansiedlung von Unternehmen geboten haben und auch weiterhin ideale Standortbedingungen für Existenzgründer bieten.

Gelobt werden dabei immer wieder die attraktiven Kondition, die günstigen Fördermöglichkeiten, die sehr gut ausgebaute Infrastruktur sowie die internationale Anbindung an die industriellen Zentren in ganz Sachsen und Böhmen. Mittlerweile ist hierzulande auch ein hochqualifiziertes Fachkräftepotential herangewachsen, was wiederum auf die äußerst günstigen Ausbildungs- und Förderbedingungen mit ihrem engen Bezug zur Praxis zurückzuführen ist.

Das Erzgebirge gehört zu den so genannten Höchstfördergebieten Europas. Von daher konnte sich auch über die Jahre eine enge Kooperation zwischen Industrie und Hochschulen und Universitäten in der Region entwickeln.  Eine Schlüsselposition nimmt dabei auch die Automobilzuliefer-Industrie ein, von der es über 100 Unternehmen im Erzgebirge gibt. Das geht auch auf eine jüngere Tradition zurück, schließlich kamen die ersten serienmäßig gefertigten Karosserien für Autos aus Zschopau.

Blick in die Obererzgebirgischen Posamenten- und Effektenwerke 1980, Foto: Bundesarchiv

       Aber auch die erzgebirgischen Elektronik- und Elektrotechnikfirmen z.B. aus Annaberg, Stollberg, Thalheim, Gornsdorf oder Zwönitz beliefern Kunden in der ganzen Welt. Bekanntlich wurde der erste FCKW-freie Kühlschrank auf der Welt im Erzgebirge gebaut, was wiederum darauf schließen lässt, dass die Unternehmen mit den Forschungseinrichtungen auf den Gebieten von Geowärme sowie Energie und Umwelt – insbesondere hinsichtlich der Entwicklung und Nutzung regenerativer Energieträger - eng zusammen arbeiten. Aber auch das „Neue Berggeschrei“, das bei der Suche seltener Erden in alten Silbergruben oder neuen Stollen ausgebrochen ist, wird innovative Kräfte ins Erzgebirge locken bzw. den Hiesigen neue Betätigungsfelder erschließen und möglicherweise auch dringend benötigtes wissenschaftliches Potential in den alten Bergstädten wie Marienberg, Annaberg oder Schneeberg ansiedeln, und nicht stets durch politische Entscheidungen Freiberg oder Dresden damit zu bedenken.

              Nach wie vor ist auch die traditionsreiche Textil- und Papierindustrie, die ihre hiesigen Wurzeln im 16. Jahrhundert hat, in bescheidenerem Umfang als das früher der Fall war, aktiv. Aber hier kommen z.B. innovative Ideen auch aus dem Klöppelhandwerk zum Einsatz, die in der Bekleidungsindustrie durchaus auf dem internationalen Markt mithalten können. Neben den industriellen Zentren findet man im Erzgebirge aber nach wie vor noch etwa 16.000 kleine Handwerksbetrieb und Manufakturen, die meist über Generationen im Familienbesitz sind und nicht selten große Nachwuchsprobleme haben. Sie sind es auch, die das Erzgebirge in seiner touristischen Ausstrahlung zu dem machen, für das es in der Welt seinen guten Ruf hat: Tradition, Kultur, Herzlichkeit, Innigkeit, Gemütlichkeit, Genussfreude... – und das nicht nur zur Weihnachtszeit, aber dann ganz besonders.

Schockwellen Labor der Institute für Mineralogie
und Anorganische Chemie der Bergakademie Freiberg

Von daher ist es auch die Tourismusbranche, in die weiter intensiv investiert wird und wo in Zukunft qualifiziertes Personal aus der Region große Chancen haben dürfte, um noch effektiver überregional und international für das Erzgebirge zu werben. Und dazu gehören dann auch wieder die Schnitzerausstellungen oder die Klöppelkongresse, all die Männelmacher und Räucherkerzchenhersteller. Schließlich siedelt sich Industrie langfristig nur dort an, wo auch die kulturelle und mentale Infrastruktur etwas zu bieten hat, die wiederum ohne die großen Unternehmen noch größere Existenzprobleme hätten, als sie derzeit mitunter bereits haben.

Schließlich ist die Abwanderungswelle qualifizierter Arbeitskräfte zwar zum Bremsen, aber noch nicht zum Stoppen gebracht worden. Durch ein intensives Rückkehrer-Programm, das sehr engagiert vom Regionalmanagement Erzgebirge sowie von der Wirtschaftsförderung Erzgebirge betrieben wird, erhofft man sich eine Rückkehr in die Heimat derjenigen Erzgebirger, die in der Welt bisher ihr Glück suchten, aber es vielleicht nicht so recht fanden. Aber auch solche Menschen aus Deutschland oder der Welt sind eingeladen, hier ein Zuhause zu finden, in dem Traditionen und Innovationen derart glücklich zusammen wirken, wie selten in einer anderen Region.

red.

Weitere Informationen für Rückkehrwillige:
www.wirtschaft-im-erzgebirge.de
Tel.: 0049-3733-145140
kontakt@wirtschaft-im-erzgebirge.de

 

 

 

THEATER ABC