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Abgefahrene Umleitungen
Der erzgebirgische Straßenbau frustriert Pendler und Anwohner. Intelligente Verkehrslösungen wie in anderen Gegenden oder im Ausland sind hier nicht in Sicht, da die Beamten ihre Umleitungspläne offensichtlich noch immer in dunklen Kellerräumen entwerfen müssen und nicht in den großzügig bemessenen Räumen des überteuerten zukünftigen Landratsamtes.
Mit Ergänzung: Pressemitteilung der Stadt Annaberg-Buchholz am Ende dieses Beitrages: “Parkhausbau an der Scheibnerstraße in Annaberg-Buchholz Verkehrsführung ab 5. August 2013 durch die Annaberger Innenstadt”
Zurück aus anderen Urlaubsregion des In- und Auslandes hat man den Vergleich, wie andernorts mit Kraftfahrern bei notwendigen Straßensanierungen umgegangen wird. Einseitige Straßensperrungen sind die dort Norm und führen, auch ohne Kilometer weite Umfahrungen, zu kleinen oder größeren Staus. Langsam und sicher wird man dort jedoch an den Schadstellen, entweder durch Ampelregelung oder Geschwindigkeitbegrenzungen, vorbei manövriert. Urlauber wie Einheimische wissen das zu schätzen und üben sich in gegenseitiger Rücksichtnahme. Besonders für Ortsfremde ist dieses Entgegenkommen wichtig, werden doch unübersichtliche Umfahrungen unnötig, bei denen das Navi auch nicht immer helfen kann.
Ganz anders dagegen hier bei uns im Erzgebirge: Alte, langwierige Straßenbau-Traumata sind wieder aufgehakt gewesen in Großhartmannsdorf, mit Umfahrungen über Ansprung und Marienberg - garnicht oder schlecht ausgeschildert. In Annaberg-Buchholz war die Geyersdorfer, Richtung Mildenau, ganz-straßig blockiert, also vollständig gesperrt. Jetzt freut man sich und feiert dies, dass diese Baustelle zwei Wochen früher als geplant fertiggestellt werden konnte. Das nennt man dann positive Fehlplanung! Die Durchfahrt nach Buchholz über die Straße der Einheit ist schon wieder nicht mehr nutzbar, weil unten an der Eisenbahnbrücke nach Buchholz nunmehr, ausgerechnet im Sommer - also auch für Besucher unserer Stadt - das ehemalige „Kulturhaus Karl Marx“ abgerissen werden muss. Auch hier angeblich kein Platz für eine einspurige Straßennutzung!? Tolle ingenieurtechnische Leistung im IT-Zeitalter! Von der Zufahrt nach Oberwiesenthal ganz zu schweigen: Zunächst wird man auf der Bärensteiner Straße nach Sehmathal-Cranzahl quer durch Berge und Kurven ins Thal gelenkt, um dann in Sehma schon wieder hoch zu müssen auf die ursprüngliche Route, anstelle die kurze Umleitung nach links an der Brettmühle vorbei zu empfehlen. Dann kommt man an das im Frühling durch das Hochwasser entstandenen Dauer-Loch unter der Fahrbahn vor Oberwiesenthal, das sich langsam zum Touristen-Event mausert. Wahrscheinlich wird dort nach einem Schaubergwerk gefahndet, weil sich doch so gar nichts Bauliches tut, die Auto- und Busfahrer nach Tschechien aber erst noch eine Riesenumfahrung durch die höchste Stadt Deutschlands antreten dürfen (für PKW gibt es mittlerweile eine kürzere Umleitung), vorbei am Hotel unseres Oberskispringers Jens Weißflog (vielleicht ist das sogar ein Marketing-Gag von ihm oder den Tankstellenbesitzern). Diesen Beispielen setzt aber Ehrenfriedersdorf die Krone auf: Nach einer sinnvollen Umfahrung vom Markt kommend, um nur eine ausgeschilderte Häuserecke, ist nun eine schlecht bezeichnete Umfahrung gleich über Geyer notwendig. Wahrscheinlich auch so eine Marketingidee des Theaters für die gleichzeitige Nutzung der Greifensteinbühne. Die Badefreunde am Greifenbachstauweiher frustriert nicht nur der normale Andrang in dieser warmen Jahreszeit, sondern auch noch die überreizten Autoinsassen von Chemnitz, die gar nicht baden wollen, sondern nur nach Annaberg oder Schönfeld oder in die Umgebung. Von den großen LKW ganz zu schweigen, die eh schon unter unglaublichen Zeitnormen, laut und stinkend, an den Urlaubern vorbei, Kunden und Logistikhallen erreichen müssen. Aber schließlich sind ja die neuen und geräumigen Büros des Landratsamtes noch nicht fertig. So sind die Straßenbaupläne und Umleitungs-Schnittbögen offensichtlich noch in den dunklen Kellerverliesen angefertigt worden. Da kann natürlich nicht alles optimal laufen. Wichtig ist, dass die Erzgebirger nicht noch Sitzblokaden organisieren, denn dann geht gar nichts mehr. Oder vielleicht gerade? Lernt man dabei doch schließlich oftmals die nettesten Menschen mit den besseren Ideen auch für gescheite Umleitungen kennen...
E. F.
Ergänzung: Pressemitteilung der Stadt Annaberg-Buchholz
Parkhausbau an der Scheibnerstraße in Annaberg-Buchholz Verkehrsführung ab 5. August 2013 durch die Annaberger Innenstadt
Zur Medienumverlegung in Vorbereitung für den Bau des Parkhauses Scheibner Straße muss die Buchholzer Straße zwischen Fleischerei und Abzweig Scheibner Straße vom 05.08.-09.08.2013 voll gesperrt werden. Dazu wird die Scheibnerstraße als Einbahnstraße stadteinwärts ausgewiesen.
PKW's können über die Johannisgasse, Benediktplatz, Häuergasse, Münzgasse, Frohnauer Gasse zur Klosterstraße abfahren. Diese Straßen werden dazu als Einbahnstraße ausgewiesen bzw. die dort befindlichen Einbahnstraßen der Richtung angepasst. LKW‘s dürfen nur in den Lieferzeiten der Fußgängerzone Buchholzer Straße in die Scheibnerstraße einfahren und können über die Fußgängerzone abfahren. Die Lieferzeiten sind Montag bis Freitag je von 6 Uhr bis 11 Uhr und von 18 Uhr bis 20 Uhr und Sa von 6 Uhr bis 9 Uhr. Die Buchholzer Straße wird ab Theater als Sackgasse in beide Richtungen befahrbar, jedoch entfallen die Parkplätze an der Seite zur Scheibnerstraße. Für PKW und kleinere Lieferfahrzeuge wird eine Wendemöglichkeit direkt vor der Baustelle geschaffen.
Die weggefallenden Bewohnerparkplätze werden über die volle Zeit auf der Rathenaustraße und der Bahnhofsstraße ersetzt. Da die Theatertreppe im unteren Teil wegen Witterungsfolgeschäden nicht begehbar ist, ist die Rathenaustraße von der Buchholzer Straße aus zu Fuß über die Zufahrt zum Wirtschaftseingang des Theaters neben der Theatertreppe und dann folgend über diese erreichbar.
Voraussichtlich ab dem 09.08.2013 in den Nachmittagsstunden wird die Vollsperrung auf die Scheibner Straße verlegt. Dann wird die Buchholzer Straße wieder zur Einbahnstraße in gewohnter Richtung. Die Ausfahrtmöglichkeiten und Lieferzeiten bleiben wie bereits genannt erhalten. Die Scheibnerstraße wird zur Sackgasse mit Begegnungsverkehr.
Zudem wird ab 19.08.2013 der an die Scheibnerstraße angrenzende "Es wird sich finden"-Stollen gesichert. Dazu wird die Vollsperrung bis zur Scheibnerstraße 7 vorgezogen. Dies ist Voraussetzung für den dem Parkhausbau folgendem grundhaften Ausbau der Scheibnerstraße und kann nur in dieser anlieferungsarmen Phase des Parkhausbaus stattfinden.
Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag
Nicole Gräbner Marketingassistentin
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