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THEATER ABC

 

 

Juli 2018


Im Lande Oz siegen zum Glück die Guten

Die Theatersaison auf den Greifensteinen hat längst begonnen; nun war „Der Zauberer von Oz“ am 1.Juli 2018 vor vollbesetzter Arena die erste spaßige Premiere mit viel Bewegung auf dem Felsenrund, gut gespielten Gags und witzigen Dialogen.

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Fotos: Christian Dageförde / BUR-Werbung

Es sei vorweg gesagt: Der Zauberer selbst ist lediglich eine große Hoffnung, die sich die vier Hauptfiguren selbst erfüllen nach dem Motto: Sei selbst Deines Glückes Schmied ! Darauf hatte die Dramaturgie gezielt (Annelen Hasselwander ). Eigentlich hieße das Spiel von Thomas Birkmeir nach dem Buch von Frank L. Baum besser „Viere kommen durch die Welt“, eben weil sie ihr Schicksal selbst meistern. Zuerst Dorothy (Kerstin Maus) die es durch einen Sturm mit ihrer Mülltonne ins Land lustiger GesellInnen verfrachtet und mitten zwischen hüpfenden und springenden, in originellen Kostümen steckenden Chor-Gesellen landet.

Zur wieder munter aufgelegten Dorothy-Maus, die in ihrer Musicalmanie singt, gesellen sich nun nach und nach komische Figuren: Die Vogelscheuche (Max Fischer), originell in Szene gesetzt wie trotz eines hirnlosen Kopfes ganz clever agiert werden kann. Dann der zunächst verrostete Blechmann (Jason-Nandor Tomory), stimmlich und pantomisch herzvoll, obwohl er seins vermisst, die Freunde aus Dilemmas holt und schließlich der Löwe (László Varga), der stimmgenau brüllt und trotz Mutlosigkeit über seinen Schatten springt.

Die Vier wollen nun die Hilfe des Zauberers von Oz im Smaragdenland erlangen, um ihre Probleme zu lösen und geraten immer wieder zwischen die Fronten der Gothic-Hexe des Westens Massáka (gespielt von der in guten und bösen Hexenrollen geübten Bettina Corthy-Hildebrandt; auch als Tante Em) und der liebreizenden Hexe des Nordens Drippsdrüü, -welches Kind soll sich solche Namen wohl merken ?- (Bridgette Brothers), die hübsch singt und ebenso agiert. Dorothys rote Schuhe, auch das entliehen von anderen Märchen, sollen zudem Zauberkraft haben...

Weitere Rollen sind Dorothys Onkel Henry (Matthias Stephan Hildebrandt, auch als Krähe), der durch seine Rolle weit unterfordert blieb, der Flugaffenführer (Olaf Kaden) und seine Bande, die mehr Kletter-als Flugkünstler waren und- endlich der Zauberer selbst (Michael Junge /Leander de Marel- beide auch als Zweitkrähen besetzt), was hoffentlich psychisch nicht auf ihre Stimmen abfärben möge...!

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Regisseur Andreas Ingenhaag hat zusammen mit dem herrlichen Felsenambiente aus dem ökonomisch eingesetzten Ensemblemitgliedern, -schließlich sind fast täglich viele andere Stücke zu besetzen !, ein amüsantes Erlebnis für Jung und alt gestaltet, -action für die Kinder und für sie und die Großen viele pointierte Texte inszeniert. Zu dem Gag, die böse Hexe in Kansas mit Trump-Outfit auftreten zu lassen, hat er sich nicht hinreißen lassen, obwohl passender, weil die schwarzen Gothics eigentlich eine friedliche Kultur repräsentieren.

Die farbenfrohe Ausstattung besorgte Peter Gross. Die wegen der vielen Aktionen auf der Bühne besser auf Konserve gesungenen Chöre sind von Jens-Olaf Buhrow einstudiert worden und die musikalische Oberhoheit lag in den Händen von Karl Friedrich Winter, -der Mann, der für die musikalischen Qualität der Aufnahmen und für das einsame Dirigat aus der ersten Reihe die exakten Einsätze garantierte. Leider waren die Namen der guten Musiker, die die Kompositionen von Michael Barfuß intoniert hatten im Besetzungszettel nicht ausgewiesen. Dafür sei für die vielen Mitarbeiter im Hintergrund wenigstens die Bühnen- und Pyrotechnik genannt, Silvio Bartl und Enrico Beck, die mit vielen Effekten, Zisch und Bum den Kindern stets Freude bereiten. Und das mit diesem Stück immer wieder vom 3.7. bis 2.9., 10.30 oder 15 Uhr, insgesamt 14mal.

Tel.: Servicebüro im Theater Annaberg: 03733 1407.131
www.winterstein-theater.de

E. Figura