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Oktober 2018


Neues, in der Tradition verankert

Die ´Erzgebirgische Holzkunst´ hat ihre kreativsten Gestalter mit der Auszeichnung „Tradition & Form“ 2018 in der Manufaktur der Träume, Annaberg-Buchholz geehrt. Eine repräsentative Ausstellung mit Exponaten aus den vergangenen 24 Jahren der Preisvergabe zeigt die Verbundenheit mit den Altforderen genauso wie Engagement und Begeisterung junger Gestalter des gesamten Erzgebirgskreises auf der Suche nach der idealen Linie in neuer Gestalt und Humor im Augenwinkel.

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Abb.: Stadt Annaberg-Buchholz

Der Leiter der Museen Annaberg-Buchholz, Wolfgang Blaschke, begrüßte am 19.10.2018 herzlich Honoratioren, Juroren, Preisstifter, Nominierte und interessiertes Publikum zur Preisübergabe und Ausstellungseröffnung in der Manufaktur der Träume. Seit 8 Jahren, solange besteht das neue Museum für alte Erzgebirgische Holzgestaltung, finden die Preisverleihungen hier statt, Seit 24 Jahren indes werden Preise ausgelobt für verschieden Kategorien des Gestaltens Erzgebirgischer Holzkunst.

Dabei stünde das Weiterleben der langen Tradition auf der Suche nach heutigem Ausdruck im Mittelpunkt, betonte Frau Franziska Herzig, Fachbereichsleiterin Kultur, Tourismus, Marketing. Ausrichter des Wettbewerbs ist der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. zusammen mit der Erzgebirgssparkasse und dem Landkreis Erzgebirge sowie der Freien Presse. Es ist also eine Leistungsschau der Profis, an der sich der Verband der Schnitzer und Holzbildhauer, zu denen auch viel mehr Amateure gehören, orientieren kann, neue Wege zu gehen. Unterschiede sind bei den Besten marginal.

HAUPTPREISE erhielten:

1. Die Emil A. Schalling, KG Seifen, für den Lichterengel mit (LED)beleuchteten Flügeln, gestaltet von Matthias Schalling, der auch Vorsitzender o.g. Fachverbandes ist und launisch von den Mühsalen des produzierenden und gestaltenden Handwerks berichtete, wo schon mal vor der Tür ein 18m tiefes Loch aus dem Altbergbau an die Geschichte erinnere! Sein schlichter Engel mit silberner Haube, Flügeln, Rockborte und Flügeln macht Anleihe an LED in den Flügeln. Ein Blick nach vorn, auch wenn Puristen das vielleicht kritisch betrachten.

2. Die Erzgebirgischen Holzspielwaren Ebert GmbH, Olbernhau, mit „Das Lichtlhausen“, ein Bausatz mit Holzklötzchen, aus denen man Stadtlandschaften bauen, ja würfeln kann. Anknüpfend an die Baukastenideen der Vergangenheit, aber in neuem Bilde. Gestalterin ist Kathleen Scheurer, klare Linien, sparsame farbige Differenzierung, funktional.

3. Horatzschecks Kunsthandwerk, Tannenberg, begeistert mit seinem Klötz`l Lichterbogen und Klötz`l Pyramiden Leuchter.  Normen Horatzscheck ist mit seinen 30 Jahren nicht nur einer der jüngsten Preisträger, sondern auch einer mit der klarsten Konzeption. Aus den Klötz´l-Elementen des Schwibbogens können individuell immer neue Leuchter-Arrangements gestellt werden und passen so in jungen Wohnraum wie auch in eine besondere Ecke unserer zu Weihnachten oft voll gestellten Wohnzimmer.

4. Der Fachverband gab seinen Preis an den Jüngsten der Zunft, Robert Weigel, der Drechslerei am Schwarzwasser, Jöhstdt. Sei Raachermaa kommt als Nachtwächter daher, in satten grün-braunen Farben, typischem Gewand mit Hellebarde und Laterne. Die Linienführung ist sparsam und schlank, trotzdem von weitem kenntlich.

5. Der Preis für hervorragende Traditionspflege ging an Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RUT. Oswald Schulze gestaltetet bereits 1964 Engel und Bergmann, reich bemalt.
Sowie an Kunstgewerbe Frieder & André Uhlig E.K., Seifen; Ihre Mini-Services, gepunktet, geblümelt mit Tablett und Zubehör für Puppenstuben begeistert seit 70 Jahren die Kinder und sind ein beispiel für die Langlebigkeit guten Designs.

6. Der Preis der Erzgebirgssparkasse erhielt die Drechslerei Kuhnert GmbH,  Steinberg Rothenkirchen für die 6er-Serie von holzfarbenen Räuchermännel. Eine Typen-Schau mit Hut und sparsamen Beigaben wie Musikinstrument, Reiterlein, Kerze u.a. Bei der Fülle von Männeln dieser Art ist der gestalterische Wiedererkennungseffekt, der auch zum Sammeln verführt, vermarktungsrelevanz.

7. Den Leserpreis der Freien Presse mit 1.965 Stimmen erhielt ebenfalls die Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz (s.o.) mit den „Feinen Holzfiguren Wilhelm und Hermine“, geeignet als Sinn stiftendes Geschenk zu allen Paarjubiläen, ob hier oder von New York bis London...

Der Landrat des Erzgebirgskreises würdigte das 10 jährige Bestehens des Erzgebirgskreises, der seither eine beachtliche wirtschaftliche Entwicklung genommen habe unter dem Gedanken „Zusammen für eine starke Region“. Unverzichtbar dafür sei das von bekannten Marken gestiftete Image des Erzgebirges in Deutschland und weltweit. Immerhin kannten, nach einer Umfrage, 47 Mio Deutsche das Erzgebirge an seinen Produkten.

Mit Freude überreiche er nun am Tag des  traditionellen Handwerks“ den SONDERPREIS des ERZGEBIRGSKREISES an den Holzbildhauer-Meister Dietmar Lang, anlässlich seines 70. Geburtstages. In vielfältiger Weise habe er hier und in der Welt für unsere Region gewirkt; so mit den jährlichen Schnitzertagen, die er als Vorsitzender der Schnitzervereine vorsteht, mit langjähriger Nachwuchsarbeit, mit internationalen Holzbildhauersymposien, einem Waldgeisterweg in Ehrenfriedersdorf u.v.a.  Dafür wurde er geehrt mit Titeln und Auszeichnungen z.B. als Ehrenhammermeister in Frohnau, mit dem Goldenen Schnitzmesser seines Verbandes oder kürzlich sogar in Tomsk in Russland.

Die würdige Veranstaltung zeigte einmal mehr die hervorragende Ausbildung, das verantwortliches Wirken und Gestalten des Erzgebirgischen Kunsthandwerks zwischen Bewahren und Hervortreten neuer Ideen.

Die Sonder-Ausstellung „TRADITION & FORM, Preisträger heute und gestern“ in der Manufaktur der Träume, Annaberg-Buchholz, ist bis zum Jahresende geöffnet.

Www.manufaktur-der-traeume.de , Tel.: 03733/19433

E.Figura