LESERPOST
ÜBER UNS
IMPRESSUM
WERBEN

Gegründet 1807

www.annaberger.info

Wiedergegründet 2011

    POLITIK   WIRTSCHAFT   KULTUR   LOKALES   HISTORISCHES   STADTFÜHRER    WEIHNACHTEN    GASTRO

 

THEATER ABC

 

 

Dezember 2022



Es dreht, es klingelt, es glitzert und qualmt...

Unser Erzgebirge hat sich wieder gerappelt in der Advents- und Weihnachtszeit

x1 (Andere)


Pyramiden-Anschieben sogar mit Schnee auf dem glitzernden Annaberger Weihnachtsmarkt,
dazu die Große Bergparade nach zwei Jahren endlich zurück, die Raacherkarzln vom Huss qualmen um die Wette, Bergbläser vom Kirchturm und der Marktbühne spielen alte Intraden und Erzgebirgslieder zum Mitsingen und die Rostbratwürste stopfen manchem Dauermeckerer das Maul. Ach, könnt nicht immer Weihnachten sein.

Ja, die Kleinsten, Viren z.B., schafften es wie David seinen Riesen kalt zu stellen. Ohne Weihnachtsmarkt, ohne Bergparade ( außer dem  e i n e n Trotz-Marschierer Heinike aus Buchholz!), keine Adventsmusiken, schon gar kein Weihnachtsoratorium in unserem Bergmannsdom oder die geliebten Weihnachtsmärchen und -konzerte im Theater fanden statt. Selbst  Weihnachtsfeiern, -große und kleinere durfte es nicht geben, weil die Gastronomen geschlossen hatten. Heimlich , dr Hamm, traf sich sogenannte „Echte Aarzgebirger“ zum Hutzen und trieben die Ansteckungszahlen in Rekordhöhe. Das war dann gar nicht  mehr  h e i m e l i g. Und die, die vorher gegen Flüchtlinge demonstrierten, wurden zu Impf- und Staatsgegnern. Weil nämlich immer einer die Schuld haben muss...“Ner net Iech.“

x2 (Andere)


Also wir haben´s wohl mit Augenmaß überstanden, - mit Hilfe der vielen Nussknacker, Engel und Bergleit und den Raachermanneln, wozu auch die Raacher-Türken gehören, die wir zusammen mit den Schwibbögen in die Fenster stellten, um draußen das Elend nicht zu sehen.

Und nun ist alles wie früher. Oder doch nicht? Wir wissen sie mehr zu schätzen, unsere schönen alten Traditionen und das Zusammenkommen, das Treffen auf dem Markt, die Konzerte in Kirche und Theater, mit den hübsch gemachten Enkeln im Foyer. Nichts ist heute mehr selbstverständlich!
Und manchmal, gar nicht so selten, wird gleich wieder zu dick aufgetragen: Da ist ein Superstar wie Jonas Kaufmann in unserer St. Annenkirche, um sein ARD-Weihnachtskonzert (Hl.Abend. 19.30 Uhr) aufzunehmen. Eine Idealkonstellation sollte man meinen: Der Supertenor im Weltkulturerbe St. Annenkirche! Das ist den Fernsehleuten aber nicht genug - diese Spätgotik und Frührenaissance , Maidburgs Bilderbibel, die Schlingrippen mit Wappen an der Decke oder der berühmte Bergaltar

 Nein, man will sogar noch Silbereisens Kitschschlager-Ambiente übertreffen, indem man eine Pyramide vor den Altar (-der erste Renaissance-Altar in Deutschland!) stellt, die Säulen in Bonbonfarben ausleuchtet und die Musiker stundenlang playbacken lässt. Wohlgemerkt die der Erzgebirgs Philharmonie Aue, die wunderbar spielen können. Nach dieser Fernsehshow werden Kirchenbesucher später feststellen: ´Na, so toll wie im Fernsehen ist es in Wirklichkeit aber nicht!´ Reizüberflutung führt zu Übersättigung und auch dazu, dass einige das Ehrliche suchen, dass der Masse nicht genügt. Man lerne Hören uns Sehen.

Loben wir die vielen Filme, Berichte über unsere Heimat, wo Landschaft, Handwerk und Brauchtum echt wiedergegeben werden und nicht die Schlagersülze a la Hertel, Brezan oder sogar des Auer sogenannten Erzgebirgsensembles. Ich werde trotzdem am Heiligen Abend mal „So klingt´s bei uns im Aarzgebirg“, ARD, 16.30 Uhr, einschalten, um hoffentlich Abitte leisten zu müssen, wenn keine bayerischen Dirndl zu sehen, keine Giovanninis so tun als lebten sie hier oder der Randfichtensound wieder zu rammlig ist. Fernsehen kann toll sein, weil Alte, Kranke, Kinder und Kulturinteressierte schauen, was sie wollen. Aber bitte auch mit Wahrhaftigkeit und Aufklärung. Das Erzgebirge und seine Kultur ist farbig und lichtreich genug, auch ohne Rosa und Lila.

x4 (Andere)Hier noch ein paar Tipps:

Märchen-Vorstellungen:  Gans, du hast mein Herz gestohlen; 26.12.,29.12.,30.12., 6.1.23,      16.1., jeweils 10 Uhr
     Hänsel und Gretel, Märchenoper; 25.12.,17 Uhr; 27.12., 10 Uhr; 22.1.23, 19.30 Uhr

KONZERTE: Annette Illig: Weihnachten im Gebirg: 22.12.,19.30 Uhr
                      4. Philharmonisches Konzert: Weihnachtskonzert , 26.12., 19.30 Uhr,
 Nikolaikirche AUE, Dirgent: Dieter Klug.
                       Familienkonzert: Der Nussknacker: 28.12., 10 Uhr
                       Silvesterkonzert: 31.12., 14 Uhr im Theater Annaberg, 20 Uhr Kulturhaus AUE
                       Neujahrskonzerte in verschiedenen Orten des Erzgebirges und darüber hinaus

MUSIKTHEATER: Falstaff, Oper: 29.12., 19.30 Uhr
                                Die Zauberflöte, Singspiel von W.A. Mozart; 15.12., 30.12., 19.30 Uhr

und Vieles mehr:
www.erzgebirgische.theater

Eveline Figura / Fotos: privat