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Juli 2023



Märchenhafte Erzgebirgs-Hauptstadt

Erfolgreiches 3. Internationales Märchenfilm Festival fabulix in Annaberg

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Das 3. Internationale Märchenfilm-Festival fabulix hat erfolgreich, bunt und manchmal etwas zu laut stattgefunden. Annaberg-Buchholz war wieder ein guter Gastgeber mit vielen Ideen, Freundlichkeit, vielen Spielstätten und noch mehr zauberhaften Filmen und Darbietungen.
Vom 5.-9. Juli 2023 war die Große Kreisstadt am Pöhlberg wieder Gastgeber eines einmaligen Festivals, das hauptsächlich den Kindern und Jugendlichen gewidmet war. Mehr als 200 hauptberufliche und mehr noch ehrenamtlich Helfer waren vor diesem Datum und während der Haupttage im Einsatz, Annaberg und Besucher mit Märchenfilmen zu verzaubern.

fabu 4 (Andere)Kino-Spielstätten waren der Markt mit einem großen Runddach, die Altstadtterrassen, die Bergkirche St. Marien und das Gloria-Kino mit seinem Großen Saal; das Festivalgelände war aber viel größer: Großes Markttreiben auf dem Unteren Kirchplatz, vom riesigen Kirchturm St. Annen sah man Rapunzels Blondzopf herunter baumeln,  die „Dunkle Gasse“ auf der Museumsgasse mit Alchemie und Kräutertränken, „Himmel und Erde“ auf den Altstadtterrassen, einer digitalen Art-Galerie zum Thema „Heimatmärchen“ oder im Kulturzentrum „Erzhammer“, wo Prominente in Märchenszenen mitwirkten und Mitmach-Veranstaltungen stattfanden sowie auf der Bühne Museumsgass mit Konzerten, wo  auch noch Live-Theater, „Die Bremer Stadtmusikanten“, stattfand.

Dazu gab es Ausstellungen: Märchenreise mit Hans Christian Andersen in der Manufaktur der Träume, oder vom 6. Juli bis 5. Oktober im Erzgebirgsmuseum: Trickfilme aus dem Animationsfilmstudio Dresden. Überall sah mensch denn auch Besucher von hier und auswärts mit Kind und Kegel wuseln, schauen, suchen und in die Veranstaltungen hineingehen. Wann hatte das Kino eigentlich je so viel Drive?!

Die Höhepunkte des Festival waren sicher:

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1.- das Fan-Treffen mit der tschechisch-deutschen Gemeinschaftsproduktion „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, bei der der Lebenswerk-Ehrenpreis für den Prinzen-Darsteller Pavel Trávnicek verliehen wurde. Verdient hätte ihn ebenso die im letzten Jahr verstorbene, unvergessene Schauspielerin Libuse Safránková, das liebreizende Aschenbrödel an seiner Seite. Trávnicek ist bereits seit dem 1. fabulix-Festival Stammgast und Publikumsliebling! Auch das echte Prinzenpaar von der Lippe vom Weingut Proschwitz war treu wieder bei uns. Die Laudatorin bei der Preisverleihung war die Schauspielerin Katrin Martin, die als Darstellerin des Rosenrot in der DEFA-Produktion an Trávniceks Seite spielte.
 
2.- das „Magische Filmkonzert“ auf dem Markt am Abend des 7.7.2023. Unter der Leitung des Schweizers Ludwig Wicki intonierte die Erzgebirgs Philharmonie Aue zusammen mit dem Bach-Chor Salzburg live die Filmusik zur 1984er Produktion „Die unendliche Geschichte“, nach Michael
Endes literarischen Vorlage. Spannend war´s und wurde vom Publikum frenetische gewürdigt die fabelhafte Leistung der Klangkörper (Wenn nur der Filmsound- die action-Geräuschkulisse- nicht gar so laut gewesen wäre, die zeitweise sogar das große Orchester regelrecht zudeckte.)

3.- als Sieger aus den Wettbewerbsfilmen ging schließlich am letzten Tag „Krokonos Geheimnis“ hervor, eine tschechisch-slowenisch-deutsche Gemeinschaftsproduktion von 2022, hervor. Gratulation, denn das war die Meinung der Zuschauer.

4. war der Ehrenpräsident des Festivals (nach Christel Bodenstein und Karin Ugowski) der letzte Märchenprinz der DEFA, Dirk Schoedon, in „Rapunzel oder der Zauber der Tränen“.

Was jedoch nicht mit Preisen und schönen Worten zu würdigen ist, war das Erlebnis in den Gesichtern, Kinderaugen, der Freude von Großeltern zu sehen. Die ganze Atmosphäre in der Stadt war aufgekratzt. Erst recht als nach dem Konzert auf dem Markt die Philharmonie noch mit Walzerklängen Weinseligkeit kreierte.

Großer Dank gebührt den weit über 200 Helfern, Organisatoren und Aktiven unter der Leitung des Kulturzentrums Erzhammers mit seiner Leiterin Frau Baden-Walter. Vielleicht lässt sich das Leben in Zukunft etwas erleichtern, indem man manche Aktivität zusammenfasst, bündelt und konzentriert und übersichtlicher für die Zuschauer gestaltet. Die gruselige „dunkle Gasse“  war vielleicht etwas abgelegen vom Geschehen und nicht recht erfassbar für Kinder. Fabelhaft war´s allemal wieder und einzigartig in der Festivallandschaft des Erzgebirges.

Zur gleichen Zeit fand nämlich noch das „Neinerlaa-Fest" in Ehrenfriedersdorf statt, die über den ganzen Sommer tönenden
Greifenstein-Festspiele des Theaters, ein kleiner angelegtes Parkfest in Schlettau, um nur einiges zu benennen. In der mächtigen St. Annenkirche, in der sich die Gäste auch noch gehörig abkühlen konnten, spielte das Collegium musicum Annaberg und Wiesa (letztere im 30. Jahr) gemeinsam Kammermusik u.a. von Bach, Vivaldi sowie Kompositionen aus der Renaissance.

E. Figura, Fotos: privat, fabulix