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November 2024




Ballnächte im Theater, genussvoll zelebriert

Zum zweiten Mal hat es der Förderverein des Theaters fertig gebracht, den Theaterball im Hause selbst in Annaberg auszurichten. Es war der 30. Theaterball der „Neuzeit“, bei dem Ensemble, die Erzgebirgische Philharmonie und Gewerke mit Liebe bei der Sache waren und auch die Gastronomie überzeugte.

ball 1 (Andere)


Es war am 8. und 9. November 2024, als sich die Türen des farbig bestrahlten Eduard-von-Winterstein-Theaters für die festlich gekleideten Gäste öffneten. Viele „Wiederholungstäter“ waren dabei, die die Bälle der Geschichte im Ahorn-Hotel Oberwiesenthal  erlebten, mit mehr Platzkapazität und natürlich Bequemlichkeiten beim Übernachten. Aber wo gehört ein Theaterball eigentlich hin, wenn nicht an den Platz seines Namens? Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden des Theatervereins, Rolf-Jürgen Schubert, und den Intendanten, Moritz Gogg, konnten die Plätze im Foyer und Restaurant an mit Blumen schön geschmückten Tischen mit einem ersten Gläschen Sekt eingenommen werden.

20 Uhr begann das Programm auf der Bühne mit den Solisten des Musiktheaters, der  ERZPhilharmonie, Chor und Ballett. Der Oberspielleiter,Jan Holtappels, hatte einen Krimi um eine verschwundene und gut versicherte Perlenkette verfasst, was natürlich zum Thema des Abends „Ball im Perlenglanz“ passte. Annalena Oswald als „Nachfahrin von Sherlock Holmes“ klärt die Sache auf, assistiert von einem ständig verzweifelten Versicherungsagenten, Jacob Hoffmann, und László Varga als umtriebiger Oberkellner. Der Täter war diesmal nicht der „Gärtner“ sondern der Richard Glöckner, der als Puppenspieler schon seine Meriten einholte und u.a. hier die Figur der Papier-Gräfin Ochsensemmel lenkte, die Schuld an allem war. Das singende Ensemble war bestens aufgelegt: Zu Beginn gabs ein besonderes Schmankel als Intendant Moritz Gogg mit schönem Bariton die Gäste verwöhnte. Bettina Grothkopf perlte, elegant und souverän mit der Schmuckarie aus Gounouds „Margarete“, László Varga mit einem Old-Man-River, der seinen Bass mal wieder klingen lies (neben seinen sonstigen vielfältigen Aufgaben auch in Operette und Musical).

Richard Glöckner und Grothkopf charmierten mit dem Trinklied aus La Traviata, oder Jacob Hoffmann (Bariton) glänzte auch in der Höhe mit der Spiegelarie aus „Hoffmanns Erzählungen“, die als ein sogenannter „Rachenreißer“ unter Sängern gilt und setzte dann warme Töne mit „Dunkelrote Rosen“ in den Saal. Sollte er öfter tun! Das „Schwipserl-Kuplé“ von Strauss wurde von Maria Rüssel gehickst und dem folgten bekannte und beim Publikum weniger präsente Songs aus Musical und Filmmusik. Ein Programm ohne Fehl und Tadel, temperamentvoll dirigiert vom 1. Kapellmeister Dieter Klug, Karl-Friedrich Winter, Studienleiter, und Markus Teichler, Schauspielkapellmeister.

ball 2 (Andere)


Das Salonorchester, die verkleinerte Version der Erzgebirgischen Philharmonie, aber exzellent auch in dieser Version, intonierte dann auch die herrlichen Walzer zum Tanz auf der Bühne, mit eigene Arrangements, von Dieter Klug eingerichtet. Der Chor war aktiver Mitgestalter und gut bewegt, schön anzusehn. Zwischen den Musikteilen wurde das feine Menue serviert: Gerächerte Entenbrust an Salat, rosa Filet an Möhrengemüse und Selleriepüré und  Schokotörtchen mit flüssigem Kern, Sahne und frischen Beeren. Die Pension „Zum Türmer“ mit den Mitarbeitern des Theaterrestaurants und den Schülern als freundliche Bedienung war der Aufgabe des Abends gewachsen. Kompliment.

Denn Rest der Ballnacht bestritt die Bigband aus Pilsen, Kulturhauptstadt Europas 2023, in Tschechien mit Swing und Tanzmusik aller Couleur. Einige Gäste des Balls sind wegen der seltener gewordenen Tanzmöglichkeiten besonders deshalb gekommen. Allerdings konnten nicht alle Ballgäste bei Tscha-tscha-tscha, Tango oder Walzer wirklich mithalten. Also Annaberger und Gäste von Überallher! Schickt Eure Söhne und Töchter wieder in die Tanzschulen, um diese Kultur auch zu bewahren. Es ist bis ins Alter gesund und sexy, das Tanzbein zu schwingen. Dank an den engagierten TheaterVerein, der mit der Ausrichtung der Ballnächte viel Arbeit hatte und es doch immer wieder tut, die Ausstrahlung des Theaters zu mehren und mit den Überschüssen der zwei Ballnächte, der Ausstattung mit Technik weiterzuhelfen.

Eveline Figura

Die Theaterbälle 2025 finden am  7. und 8. November wieder
im Eduard-von-Winterstein-Theater statt.