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Ein Vugelbeerbaam für Arthur Schramm

Gedenken an das Erzgebirgsoriginal zu dessen 119. Geburtstag und 20. Todestag –
Ein Vugelbeerbaam wurde am 28. Mai an seinem Grab auf dem städtischen Friedhof Annaberg-Buchholz gepflanzt.
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Das Erzgebirgsoriginal Arthur Schramm hat ein bleibendes Erinnerungssymbol erhalten.
Am Mittwoch, dem 28. Mai haben die Stadträte Dietmar Lang (Mitte) und Gerd Rehm (links) sowie der Publizist und Historiker Prof. Gotthard B. Schicker (rechts) auf dem städtischen Friedhof in Annaberg-Buchholz eine Eberesche für den legendären Volks- und Heimatdichter gepflanzt. Die Eberesche wird im Erzgebirge auch „Vugelbeerbaam“ genannt und in zahlreichen Volksliedern besungen. Arthur Schramm erwies diesem Baum, „dem Mahnmal vum Arzgebirg“, in einem Gedicht seine poetische Reverenz.
Die Baumpflanzung am 28. Mai fand zwischen seinem 20. Sterbetag (19. Mai 1994) und seinem 119. Geburtstag
(30. Mai 1895) statt. Das Blumenhaus Rehm auf der Wolkensteiner Straße in Annaberg-Buchholz sponserte den Baum. Dietmar Lang, der mit Arthur Schramm mehrfach Skat gespielt, endlose Gespräche geführt und einen Teil seines Nachlasses gesichert hat, las Zeilen aus dessen Gedicht vom „Vugelbeerbaam“:

Dr Vugelbeerbaam is unner Haamit Stolz,
Wie de Menschen do drubn, aus en festen Holz.
´r stieht in dr Landschaft, zäh, wie neigepaßt,
Un an harben Glanz aah du dei Freed hast.

O, du Vugelbeerbaam, du bist unner Mol!
Wenn noch esu knorrig, vun Kraft doch su voll!
Su sei mer, su bleibm mer, su wolln mer aah sei:
Verwurzelt dr Haamit, fest, stark, trei un frei!

Und Gotthard B. Schicker, der Schramm ebenfalls persönlich kannte und als Historiker die Lebensgeschichten zahlreiche Annaberger Persönlichkeiten, darunter auch die von Arthur Schramm, erforscht und publiziert hat, sprach Worte des Erinnerns an unser zu Unrecht verkanntes Erzgebirgsoriginal.
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Entgegen der landläufigen und falschen Meinung, Schramm habe vielfach nur sinnlose Verse geschrieben, wie z. B. „Der Pöhlberg ist steil, Ski heil, der Fichtelberg ist steiler, Ski heiler“ oder „Rumpeldipumpel, weg war der Kumpel“, veröffentlichte er eine Reihe durchaus beachtlicher Werke. Beispiele dafür sind u.a. sein „Friedensaufruf“ der vom Kulturministerium der DDR angekauft wurde, das „Pöhlberglied“ sowie zahlreiche durchaus beachtenswerte Gedichte, darunter sehr schöne Weihnachts-Verse.
Schramm war auch als Maler, Komponist, Kaufmann und Erfinder tätig. Mehrere seiner Entwicklungen wurden beim Deutschen Patentamt in Berlin bzw. beim Schweizerischen Patentamt als Patentsache registriert.

Nun hoffen die Initiatoren dieser Ehrengabe für unser “Klaanes Getu”, dass der frisch gepflanzte Vugelbbeerbaam an Arthurs Grab dazu beitragen möge, das Gedenken an den (leider) Nicht-Ehrenbürger von Annaberg-Buchholz wachzuhalten und dabei Vorbehalte gegenüber seiner Person weiter abbauen zu helfen.

M.F./red.
Fotos: AW

Mehr zum „Klaanen Getu“ (Arthur Schramm) - hier