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Die Digedags kommen nach Frohnau
Die bunte Welt der DIGEDAGS wird in einer Ausstellung ab 22. März in der Galerie des Frohnauer Hammers zu sehen sein. Georg Agricolas Montanwerk „De re metallica“ war dazu eine Vorlage für Hannes Hegen
Die berühmtesten Comicfiguren der DDR kommen ins Erzgebirge. Am Freitag, dem 22. März 2013 öffnet um 14.00 Uhr in der Volkskunstgalerie des Frohnauer Hammers eine spannende Sonderausstellung zu den „DIGEDAGS“ ihre Pforten. Bis zum 27. Oktober 2013 machen die Kultfiguren Dig, Dag und Digedag Station in Annaberg-Buchholz. Sie sind all jenen Bürgern in guter Erinnerung, die zwischen 1955 bis 1975 das Mosaik von Hannes Hegen (Johannes Hegenbarth) lasen. In den Heften, die reißenden Absatz fanden, gehen die kleinen Helden auf Tour durch Zeit und Raum. Ob geschichtlich spannende Epochen oder exotische Gegenden der Welt - die Digedags sind immer unterwegs. Der Vater der Digedags wollte vor allem Kinder als Leser erreichen. Nicht wenige davon wurden mit den Comic-Helden erwachsen. Heute erinnern sie sich, dass sie einen guten Teil ihres Wissens über die Welt, über Technik, Kunst und Wissenschaft auch den Digedags zu verdanken haben. Besonders lehrreich sind die Hefte der sogenannten Erfinderserie, die von 1960 bis 1964 erschienen. In kindgerechter Weise vermitteln sie technische Zusammenhänge. Die drei Kobolde begleiten dabei Erfinder und Wissenschaftler. Man lernt James Watt mit seiner Dampfmaschine kennen, Otto von Guericke mit den Magdeburger Halbkugeln oder die erste deutsche Eisenbahn, die 1835 von Nürnberg nach Fürth fuhr..
Auch im Erzgebirge waren die Digedags unterwegs. Beschrieben und illustriert wird die Zeit, als der Silberbergbau im 16. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Bergmaschinen, wie sie Georg Agricola in seinem berühmten Montanwerk „De re metallica“ beschreibt, dienten den Gestaltern der Mosaik-Hefte als Vorlagen für ihre detailreichen und aufschlussreichen Zeichnungen. In den Heften 48 bis 50 werden z. B. technische Anlagen wie Pferdegöpel, Kehrrad und andere Fördermaschinen vorgestellt. Auch der Erzwäscherin, die auf dem berühmten Annaberger Bergaltar dargestellt ist, hat Hannes Hegen ein Denkmal gesetzt.
Die Sonderausstellung in der Volkskunstgalerie des Frohnauer Hammers zeige alte und neue Hefte, von denen manche kaum noch erhältlich sind. Verschiedenes Begleitmaterial gibt aufschlussreiche Einblicke in die Geschichte der Comikserie und ihrer Protagonisten. Außerdem sind Ritter Runkel und Digedags ganz erzgebirgstypisch als Holzminiaturen zu sehen. Ein Unternehmen aus dem Nachbarort Schönfeld, das die alleinigen Herstellungsrechte besitzt, stellt sie für die Ausstellung im Frohnauer Hammer zur Verfügung.
Während eines kurzen Vortrags am 22. März um 14.00 Uhr führt die Leiterin der Kinderbibliothek in Annaberg-Buchholz, Frau Ute Dittrich, in die spannende Geschichte der legendären Figuren ein. (Text: Matthias Förster)
Kontakt: Bernd Schreiter (03733) 22000
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