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Gegründet 1807
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Juni 2020
Mögen die Spiele beginnen: Kulturtipps für Annaberg-Buchholz, Greifensteine öffnen am 11. Juli
Ein Musikfest an neun Orten, eine Kät ohne Kät, Kino, Konzerte in der Annenkirche, Austellungen im Erzhammer und Kunstkeller in Annaberg-Buchholz – und die Greifensteine öffnen.
Leander de Marel als Räuber Hotzenplotz auf den Greifensteinen. Die Naturbühne öffnet am 11. Juli 2020 wieder für Publikum.
Corona hat aus uns Stubenhocker gemacht. Zum Glück eröffnete der Frühling Wald und Wiesen zum Aufbrechen aus Angst und Mief in die herrliche Waldluft. Die Wochenmärkte funktionieren ganz gut mit 1,50 Meter Abstand zwischen Kunden und Verkäufern. Das war bisher auch so, nur sind jetzt die Schlangen länger, weil auch die Käufer sich nicht mehr per Mund und Ohr den letzten Klatsch zubüschbern dürfen.
Unbelehrbare, die man nie in Theatern und Konzerten sieht
Die Ausnahme bilden ein paar um Freiheit von den Regierungsvorgaben kämpfende Montags-Besser-Wisser auf dem Markt, geführt von Reise-Führern aus Dresden und Chemnitz, natürlich ohne Abstand und Masken. Sie sind so frei! Neben einige vereinzelter Zugezogener sind da auch die Leute, die zu DDR-Zeiten in Kampfgruppenuniform, als Stammtischmeckerer oder abgetaucht in Block(flöte)-Parteien nicht den Mumm hatten gegen Grenzen, Meinungsunfreiheit oder Versammlungsverbote aufzubegehren. Naja, jetzt dürfen sie und ignorieren dabei die um Wahrheit ringenden Ärzte und Wissenschaftler.
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Unser Markt ist montags von Schilda eben auch nicht weit weg. Die vielen Geldhilfen des Staates werden sie aber sicher nicht zurückweisen, die an Klein- und Großunternehmer, an Gastronomen und Familien fließen.Und sicher haben die meisten keinen Fernseher, um sich die aktuellen Bilder aus New York, Brasilien, die Situationen aus Russland und anderen Autokratien ins Gehirn zu führen. Doch zurück zur Kultur.
Die große Mehrheit nimmt gern die vorsichtigen Öffnungen der Geschäfte und Kulturangebote an. Es ist bei vielen der Älteren, die ja zur „besonders gefährdeten Gruppe“ zählen, dennoch durchaus überlegte Zurückhaltung spürbar, - ein Zurückweichen, wenn man aus Versehen zu nahe kommt in der Freude des Wiedersehens oder auch Ablehnung von Reisen und Besuch von Veranstaltungen.
Bei uns hier ist ja kaum Neuinfektion passiert, aber die Medien berichten über erschreckende Massenansteckung mit dem Virus, werden Arbeits- und Lebensstandards der schlecht Bezahlten und aus dem Ausland stammenden Hilfsarbeiter nicht eingehalten. Vor solchen Konzernzentralen wären die Montagsdemos angebracht und nicht hier, wo Regierung und Oberbürgermeister mit Krisenstäben umsichtig agierte.
E bissel KÄT muss sei!
 und mehr war`a net! Auf dem Kätplatz ist viel Platz, dachten sich unsere Putzeberschten. Die Absage der Annaberger Kät, des wichtigsten Stadtfestes, im 500. Jahr ihrer erstmaligen Erwähnung hätte man nur zu gerne gefeiert, mit Sonderbriefmarke und Papstbulle! Da wären dann auch eigentlich so um die 250.000 Sperr- und Fressguschen, Biertrinker, Kind und Kegel und viele Schausteller zusammen gekommen. Ging halt net! Und nun wurde als Ersatz eine Lichtshow die ganze Woche zelebriert: Großstrahler, die sich am Himmel kreuzten, mal weiß mal bunt.
Am EIA-Schornstein, das farbige Kätsymbol und ein paar Ornamente im Wechsel. Zu Trinken gab es nichts und auch auf die Idee, durch Musik die Wirkung des Gesehenen zu verschönern oder zu verstärken, kamen die Organisatoren nicht. Zum Einschlafen die Sache und nur in der Zeitung machte es wirklich Foto-Effekt.
Dann wurden bildende Künstler eingeladen zum Asphalt malen (siehe foto weiter oben); die Älteren hatten dann auch Rücken und fassten sich an den Kopp, weil der Regen am nächsten Tag viel der Mühen wegspühlte, Jörn Michael mit Sascha, waren u.a. dabei, Roland Buschmann, Glenn West, Jörg Seifert und eine Künstlerin, Studio Marte aus der Partnerstadt Weiden, Carolin Tennstaedt, Thomas Bartels, Martina Leitmayr, Stefanie Stangl, Lisa Legain, Benjamin Butter u.a. Die originellen, aber vergänglichen Werke wurden mit eine Drone fotographiert, damit man das bei der Kät 500 plus 2021 abspielen kann.
Zwei Ausstellungen:
5 Jahrzehnte Holzbildhauerkunst - Helmut Schubert
Die Hommage ab dem 19. Juni 2020 an Helmut Schubert gebührt dem bekannten Holzgestalter zu seinem 75. Geburtstag. Es ist eine kleine Kabinettsausstellung im Erzgebirgsmuseum, die den ästhetischen Rahmen der schlichten Perfektion von Form und Material huldigt. Leuchter gemahnen an alte Zinnformen, Kreisel laden zur Verspieltheit, Figuren schauen sich an, ein flügelloser Schwebeengel erinnert an Barlach, Krippenfiguren sind von eindringlicher Ikonographie, das Kind ist ein solches und noch kein Weltenherrscher.
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Ein Großer zeigt sich auch und gerade in der Reduktion. Die Schau ist bis September geöffnet. Was nicht zu sehen ist im Gegenstand, weiß man: ein Künstler mit Charakter im Leben, ein Restaurator in wichtigen Kirchen bis hin zur Frauenkirche in Dresden. Er beherrscht auch die historischen Formensprachen, die Üppigkeit des Barock oder die Übergänge von Gotik zur Rennaissance. Vielfach national und international ausgestellt und mit renommierten Preisen geehrt, gehört Helmut Schubert zu den innovativen Holzkünstlern des Erzgebirges.
VARIATIONSonPAPER von Ursél Ritter und Christian Jacob im Kunstkeller
Jörg Seifert, der Vorsitzende des Vereins Kunstkeller.e.V. wagt die Vernissage in den engen Räumen in der Wilischstr.11 am 20.6.2020, 17 Uhr. Abstraktionen der besonderen Art erwarten die Besucher.
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Die Eröffnung findet vielleicht wie die im ErzgebirgsMuseum im Hof statt (siehe Foto oben), was dort unter Glockenläuten und Flötenspiel ganz stimmungsvoll und den Vorsichtsregeln gemäß war.
Es macht Sinn, sich im Kunstkeller telefonisch anzumelden: Tel.: 03733-42001.
Und endlich wieder Musik: Frühlingkonzert, Fète de la musique, Sommermusiken in der Annenkirche
Im Haus des Gastes Erzhammer spielen Musiker der Erzgebirgs Philharmonie Aue am 20.6.2020 unter GMD Naoshi Takahashi ein Frühlingskonzert, Solistin: Madelaine Vogt. Das Konzert hatte bereits in Aue seine Publikumsbegegnung.
Am Sonntag, dem 21.6.2020, findet wieder und trotzdem die Fète de la musique
an neun Orten in Annaberg statt. Beginnend am Nachmittag am Marcus-Röhling-Stollen/Bergschmiede führt die Veranstaltung durch die Stadt, u.a.. zu den Altstadtterrassen, am Schutzteich. Die Veranstaltung war in den vergangenen Jahren als Teilnahme Annaberg-Buchholz´an diesem Europäischen Städteprojekt von Frau Dr. Gabriele Lorenz initiiert worden und von der musikbegeisterten Bevölkerung gerne angenommen worden. Frau Dr. Lorenz ist zur Kulturamtsleiterin von Radebeul berufen worden und ihr sei auf dem neuen Weg Erfolg und Freude für diese anspruchvolle Arbeit gewünscht.
An den Sonnabenden finden dann auch ab dem 27.6.2020 bis in den September hinein in der St. Annenkirche die beliebten SOMMERMUSIKENstatt: insgesamt 14 hochkarätige Konzerte: Das Programm findet sich unter: www.annenkirche.dev Informationen gibt es unter der Email: kg.annaberg-buchholz@evlks.de
Auf die Greifensteine!
Und nun hoffen alle voll Freude, dass das Ensemble des Eduard-von-Winterstein-
Theaters erholt aus den Theaterferien kommt und damit am 11. Juli, wie die Theaterleitung angekündigt hat, die Greifenstein-Festspiele 2020 beginnen können! Das Programm gibt es in Kürze hier. https://www.winterstein-theater.de/
E. Figura (Text und Fotos, E. Figura, Theater Annaberg)
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